Geht
eine Bischöfin zum Dr…
„Man
würde doch immer wieder mit dem Fehlverhalten konfrontiert
wer- den." , erklärten Kommentatoren da- mals den
Rücktritt der Landesbischö- fin Margot Käßmann.
Erst sorgte die Vorsitzende der Evangelischen Kir- che mit
der unverblümten Afghanis- tankritik für mächtig
Unruhe in den politischen Kreisen, dann hat sie im Suff eine
rote Ampel überfahren. Vor dem Promille-Skandal musste
die Geistliche bei Verteidigungsminister Karl Theodor von
und zu Guttenberg antreten. Der vermochte sie aber auch nicht
von der Sinnhaftigkeit des Kriegs zu überzeugen. Und
mit wirt- schaftlichen Interessen, wie sie Gut- tenberg bereits
zu verstehen gab, braucht man der Käßmann schon
gar nicht erst kommen.
Wenig
später hatte sich dann die kleine öffentliche Darstellungskrise,
leicht wie Alkoholdunst, verflüchtigt. Nicht wie Guttenbergs
Parteifreund Otto Wiesheu, der im Suff einen Po-
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len
tot gefahren hat und dann Ver- kehrsminister in Bayern wurde,
nein, Käßmann hat sich selbst aus dem Verkehr gezogen.
Werte und Moral kann man eben nur mit Glaubwürdig- keit
auf dem Schild ins Gefecht füh- ren. Wohin deutsche Soldaten
ins Gefecht ziehen, um Leben und kör- perliche Unversehrtheit
zu opfern, sollte man mit größtmöglicher Glaub-
würdigkeit darstellen können. Geht’s nur ums
Geschäft, kann man bei Mo- ral und in Sachen Glaubwürdigkeit
schon mal ein Auge zudrücken. Mu- barak war zum Beispiel
ein erstklas- siger Geschäftspartner.
Geschäftlich
zahlt sich auch ein Dok- tortitel aus. Er öffnet Türen
und be- flügelt die Karriere. Oft so sehr, daß
man sich gar einen Dienstwagen mit Fahrer leisten kann.
Wer dann lenkt, und wer sich fahren lassen darf, hat vielleicht
dieselbe Fakultät besucht. Während der Eine beim
Abschreiben erwischt wurde und damit die akade- mische Zukunft
mit dem Taxischein tauschen musste, hatte der Chef im
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Fond
einfach nur Geld genug, um sich den begehrten Titel zu kaufen.
Weil unser Verteidigungsminister schon lange nicht mehr selber
fährt, wird ihm also ein Missgeschick wie der Käßmann,
samt Gewissensent- scheidung erspart bleiben. So ein Kaliber
kann es in unserer christ- lichen Werte-Gesellschaft noch
weit bringen.
Benjamin
Franz, Willmering
(ohne Dr. und Abitur)
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