„Herr
Seehofer, a Hund san Sie scho!“
Erst einmal muss ich Ihnen zur ge- schickten Krisenbewältigung
gratu- lieren. 50.000 Menschen demons- trieren vor ihrem Büro
gegen die be- schlossene Laufzeitverlängerung der Atomreaktoren.
Die größte Protest- veranstaltung in Bayern seit
Wack- ersdorf. Damit die Kerne aber nicht schmelzen, oder
eine unkontrollier- bare Atom-Diskussion aufkommt, reißen
Sie mit der Zuwanderungsde- batte ein ganz anderes, hoch „Radio“
aktives Fass auf. Was für ein genia- ler Schachzug. Keiner
spricht mehr davon, dass Kinder im Umfeld eines Kernkraftwerks
häufiger an Krebs er- kranken. Das Isar 1 in Landshut
ek- latante Sicherheitsmängel aufweist, oder das die
Sanierung des vorläufi- gen Atommülllagers Asse,
den deu- tschen Steuerzahler bis zu sieben Milliarden Euro
kosten wird.
Böse, integrationsunwillige Muslime sind also die große
Gefahr fürs weis- blaue Heimatland. Wer will schon Nachbarn
um sich wissen, die funda- mentalen Gedanken nachhängen,
Frauen unterdrücken und auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.
Die rasant steigende Zahl der Kirchen- austritte, scheint
das ja auch zu be- stätigen. Leider ist es schon nicht
gelungen, mit blutigen Kreuzzügen unser christliches
Verständnis in den
|
|
Orient
zu exportieren. Die Briten ha- ben´s gleich zweimal
in Afghanistan versucht, leider ohne Erfolg. Den Amerikanern
gelang dann mit ver- deckten Operationen (Terroranschlä-
gen) ein Staatsstreich im Iran. Statt Mosaddegh, Demokratie
und staat- liches Ölprogramm, gab´s den kor- rupten
Schah, folternde Geheimpoli- zei und freie Hand für westliche
Öl- Konzerne. Als Khomeini den Diktator wieder vertrieb,
hat Saddam Hussein, damals Freund des Westens, acht Jahre
Krieg gegen den Iran geführt. Auch deutsche Waffenschmieden
haben sich die Hände gerieben. Etwa 1 Million Muslime
starben.
Und
die „zivilisierte“ Welt lässt nicht locker.
Erst fallen Bomben auf Af- ghanistan, obwohl die mutmaßlichen
Attentäter vom 11. September aus Saudi-Arabien stammen,
dann soll der einstige Kunde Saddam seine Massenvernichtungswaffen
rausrück- en. „Er kann damit auch uns treffen!“
, ist sich Westerwelle damals sicher. Colin Powell präsentiert
der UNO Be- weise und auch der Irak wird zurück in die
Steinzeit gebombt. Der Schwin- del, wie sich später rausstellte,
hat wieder mehr als 1 Million Muslime das Leben gekostet.
Gefangene an Hundeleinen in Abu-Ghuraib, Folter in Guantanamo,
israelische Streubom- ben im Libanon, eine Mauer und hu- manitäre
Katastrophen in Palästina. Vielleicht Herr Seehofer,
tun sich Mu-
|
|
slime
deshalb so schwer mit unserer christlichen Leitkultur.
Herzlichst, Benjamin Franz aus Will- mering
Sollte
Herr Seehofer auf meinen Brief antworten werde ich das gerne
hier veröffentlichen.
Kinder
gehen auf die Straße ob ge- gen Streubomben und Präventivkrie-
ge, (oben) oder verlängerte Atom- Laufzeiten und strahlenden
Restmüll.
|