von Benjamin Franz-
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Cooky – „Hier isst man gesund“

Seit September letzten Jahres gibt es im Chamer Gastgewerbe eine neue Adresse. „Cooky“ , das Lokal in der unteren Regenstraße, ist für das jun- ge Publikum konzipiert. Das vermit- telt schon der äußere Eindruck, denn die Betreiber haben sich in der Schu- le am Regenbogen niedergelassen. Viele Köche verderben das Essen wohl doch nicht, denn sechs junge Männer zaubern da ein Mittagsmenu auf den Tisch, das bei den Gästen richtig gut ankommt.

 
 
   
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„Frisch und gesund soll es sein.“ , sind die Vorgaben der Küchenchefin Andrea Nagler, „Und natürlich güns- tig“. „Für ein Menü mit Suppe, Haupt- gericht, Salat und Nachspeise kön- nen wir die Kosten unter einem Euro halten“. Die Fachlehrerin für Handar- beit und Hauswirtschaft ist nicht nur um die Qualität der Speisen bemüht, sondern muß auch dafür sorgen, daß die Schulfirma „Cooky“ schwarze Zahlen schreibt. Vergangenes Jahr hatte das Bayrische Staatsminister- ium - Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das Schüler-Unternehmen mit einer einmalige Förderung von 2119,07 Euro bedacht. Angeschafft wurde damit, was in der Küche so
 
   
gebraucht wird, Töpfe, Pfannen, Mes- ser und natürlich ausreichend Porzel- lan Geschirr. Denn hier versorgen die kochenden Schüler sich nicht etwa nur selbst. Die Kinder der Stütz- und Förderklasse haben hier reserviert und bringen immer mächtigen Hunger mit. Für andere zu kochen ist mit Auflagen verbunden. Eine Gesund- heitsbelehrung haben die kochenden Jungunternehmer bereits hinter sich gebracht. An den Wänden der Schul- küche hängen neben Rezepten für Marinaden und Soßen auch Hinweise zur persönlichen Hygiene. Wie das Besteck zu liegen hat und der Tisch einladend gedeckt wird ist da auf selbst gemachten Unterlagen abge- bildet.

Eine erste Auszeichnung hat „Cooky“ auch bereits vorzuweisen. Die Urkun- de, in einem auffälligen Bilderrahmen vor Fett und Küchendampf geschützt, hängt neben der Spüle. Zwar ist es kein „Michelin-Stern“ aus Paris, der hier die beschürzte Brust der Schüler schwellen lässt, sondern die Bestno- ten für exzellentes Kochen, korrekte Buchführung, Sauberkeit und Hygie- ne. Wenn dann mittags die Tür zur Schulküche auffliegt und die hungri- gen Gäste in das „Cooky“ strömen, wird zuerst die Speisekarte studiert. Vielleicht nicht so üppig wie in an- deren Lokalen, dafür ist das Tages-

 
menü in geschwungener Schreib- schrift auf der grünen Schultafel her- vorragend zu lesen. Ein „Mmmm!“ , oder „Ahhh!“ , entlockt die Vorfreude so manchem Schüler.

Haben Gäste und Köche an der ge- deckten Tafel Platz genommen, neh- men sich alle an den Händen und wünschen sich einen guten Appetit. Die Älteren kümmern sich um die Jüngeren, verteilen die dampfenden Speisen, schenken Getränke nach. Das gemeinsame Mahl wird hier ze- lebriert. In Zeiten der vielen Schlüs- selkinder, die sich oft alleine versor- gen müssen, stillt das Essen nicht nur den Hunger, sondern stärkt auch die Sozialkompetenz.

„Es ist immer erstaunlich ruhig am Tisch “, bemerkt Andrea Nagler. „Ver- mutlich weil’s so gut schmeckt“. Für die Köche ist das eine tolle Bestäti- gung und die kleinen Gäste fühlen sich versorgt. Für manchen Koch- Schüler tut sich sogar eine berufliche Perspektive auf.

10 Euro Kochgeld im Jahr müssen die Schüler dafür selber berappen. Lehrkräfte die mitessen honorieren die Speisung großzügiger.Denn auch wenn kein Lohn für die Köche fällig wird, müssen frische Lebensmittel, Gewürze und verschlissene Küchen-

 
utensilien besorgt werden. Mit Unter- stützung vom Landratsamt, bleibt aber am Jahresende ein sattes Plus in der Kasse. Damit geht’s dann auf Klassenfahrt.

Das „Cooky“ wird sich bei diesen Ge- schäftsaussichten in Cham etablieren können. Schade dass es nur einmal wöchentlich und ausschließlich für die Kinder der Stütz- und Förder- klasse geöffnet hat.

 

 

 

Aus der Schule am Regenbogen:
>>> SFZ - Cham - Europa-Urkunde
>>> SFZ - Cham - Aschenputtel
>>> SFZ - Cham - Reihngold
>>> SFZ - Cham - Friedl geht