Nirvana
Cover - Band begeistert am zweiten Weihnachtsfeiertag das
Pub- likum im Chamer Musicclub „LA“
Moritz
steht ganz vorne. Unter sein- em offenen Hemd trägt er
ein „Nirva- na“ - T-Shirt. Legendäre Titel
wie „Li- thium“, „Smells Like Teen Spirit“,oder
„In Bloom“ kann der Schüler aus Rötz
mitsingen. Der einstige Urheber, Kurt Cobain, hatte sich 1994,
im Drogen-
Dump
Moritz
W.
Csacsinovits
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rausch mit einer Pumpgun das Leben genommen. „Nirvana“
gibt es nicht mehr. Die riesige Fangemeinde muss sich seither
mit der auf Tonträgern portionierter Hinterlassenschaft
be- gnügen.
Der
typische „Nirvana“ Sound, der am 2. Weihnachtsfeiertag
viele Chamer Fans in die Badstraße pilgern lässt,
ist aber handgemacht. Eine, „die“ Nir- vana Tribute-Band
macht´s möglich. Optisch ist für Kenner sofort
klar, da stehen keine Doppelgänger auf der LA Bühne.
Dafür ist der unverwech- selbare Sound und im Besonderen
die wiederauferstande Cobain-Stim- me von Wolfgang Csacsinovits,
ein spektakuläres Erlebnis. Hier
wird nicht nur sehr virtuos imitiert. Wenn Csacsinovits, mit
Bassist und Drum- mer die Nirvana Hits wieder aufleben lässt,
trägt er die Stücke vor, als wär- en es seine
eigenen. Leidenschaft- lich, kraftvoll und authentisch. Mal
wild und aggressiv, mal feinfühlend, aber immer immens
ausdrucksstark. Was Cobain einst zum Massenidol machte wird
am zweiten Weihnachts- feiertag auf der „LA“ Bühne
zelebriert. Das Chamer Publikum lässt sich anstecken.
Viele singen wie Moritz mit, einige lassen dem aufkommen-
den Bewegungsdrang freien Lauf und toben sich ganz im Sinne
der Band wild gebärdend aus. Die perfekte Illu-
sion fliegt
allerdings immer wieder auf, wenn Csacsinovits oder Dominik
Wlazny am Bass zwischen den Ti- teln mit dem Publikum sprechen.
Ein steirischer Akzent verrät, dass die Band eben nicht
aus Washington ein- geflogen ist, sondern aus Österreich
kommt. „Nirvana Teen Spirit“ nennt sich die Tribute-Band
und das Trio ist längst über die Grenzen der Alpenre-
publik hinaus bekannt. Vor 10 Jahren ins Leben gerufen, werden
die Musi- ker heute in Clubs nach Belgien, der Schweiz oder
Slowenien eingeladen. Im Chamer „LA“ will man
„Nirvana Teen Spirit“ nach gut 100 Minuten Show
nicht von der Bühne lassen. Erst nach drei Zugaben ist
Schluß.
Wie
viele im Publikum beschwören, war auch für Frontmann
Wolfgang Csacsinovits, Cobain und „Nirvana“,
der persönliche Pfad in die Rockmu- sik. „Erst
haben wir versucht uns mö- glichst nahe an der Vorlage
zu orien- tieren“ , verrät, der 29jährige
Grazer. „Mittlerweile passiert es aber auch, dass
ich manches anders interpre- tiere.“ Mit dieser kleinen
Freiheit, der eigenen Note, erhält er sich Leiden-
schaft und Begeisterung für die be- tagten Songs und
ist damit noch überzeugender. Das überraschend
junge Publikum im LA ist begeistert. Kaum einerdürfte
das charismatische Original noch zu Lebzeiten für sich
entdeckt haben. Auch Moritz kennt Nirvana nur postum, im digitalisierten
Aggregatzustand. „Die Musik jetzt auch live zu erleben,
hat mich richtig umgehauen!“ , schwärmt er verzückt
nach dem Auftritt. Mit diesem Weih- nachtspräsent lag
das LA goldrichtig und auch auf dem Wunschzettel zum Fest
2011 ist „Nirvana Teen Spirit“ schon notiert.