von Benjamin Franz-
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Haevymetal - schwere Kost im LA

Freitagabend, Badstrasse. Ein dunk- ler Bus hat vor dem Live-Style-Cafe „LA“ 19 Musiker ausgespuckt. Bir- mingham, Hamburg, Zürich, dass Cham sich auch als Station in die Europatour der 4 Heavymetal Bands einreiht, ist den Betreibern des Clubs, Jürgen und Tanja Wittmann zu ver- danken, die für das heimische Metal- Publikum immer wieder interessante Akt´s in die Kreisstadt locken. Düs- ter, laut und aggressiv kann man den

 
The Agonist
Andre Moraweck
 
   
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musikalischen Grundtenor des lan- gen Abends umschreiben, der da in der gut gefüllten Eventhalle zelebriert wurde. Obwohl gleich zu Beginn, mit Alissa White Gluz, eine attraktive jun- ge Frau auf der Bühne stand, waren schmachtende Balladen bei der kana- dischen Band „The Agonist“ Fehlan- zeige. Flankiert wurde die Sängerin aus Montreal auf der „LA“ Bühne von schweren Stromgitarren, deren Meis- ter heftigst mit der Haartracht wirbel- ten. Als wohnten zwei Seelen im Kör- per der Frontfrau, schlug ihre Stimme immer wieder von animalischen Brüll-Lauten um, in eine beeindruckend, ausgeprägte Gesangesstimme a la Kim Wild. Das Chamer-Publikum hat sie damit im Sturm erobert.

Nach diesem furiosen Auftakt musst sich Jack Delany mit seiner Britisch- en Band „The Eyes of Traitor“ schwer ins Zeug legen, um die Metalgemein- de für sich zu gewinnen. Eine Metal- core Band lebt von der Resonanz des Pu- blikums, das sich im besten Fall zu wilden Tanzausbrüchen animieren lässt, und das fällt im Bayrischen Wald erfahrungsgemäß nicht leicht. Eindringliche Begräbnismusik könnte man mit der dann folgenden Band „Af- ter the Burial" aus Minnesota (USA) assoziieren, doch dem Sound der fünf US-Boys traut man gerne zu auch Ewigschlafende unter der Erde wieder

 
zu erwecken. Der mächtige Schall- druck lässt die Klamotten am Kör- per vibrieren und die Magengrube grummeln. Auch wer es mit „Schwer- metall“ und der zum Teil schmerz- lichen Lautstärke nicht so hat, muss den Gitarristen auf der Bühne eine unglaubliche Virtuosität zugestehen. Sänger und Frontmann Anthony No- tormaso krächzt, grunzt, knurrt und zaubert unheimliche Gurgellaute aus seinem Kehlkopf. Eine Eigenheit der Metalcore-Szene, da wurde offenbar eine ganzes Genre von schlecht ge- machten Horrorfilmen inspiriert.

Fünf Musiker aus Nordhausen in Thüringen stiegen dann zum Finale als Hauptakt auf der Bühne. „Maroon“ nennt sich die Formation, was neben der Kastanienfarbe auch als „Ausge- setzte“ verstanden werden soll. Alle- samt „Veganer“, verweigern sie sich sämtlichen tierischen Produkten und machen diese Haltung auch zum Thema einiger Songs. „Was wäre, wenn auch wir plötzlich in einem Viehtransporter zum Schlachthof gekarrt werden und Todesängste durchleben müssten?“ , thematisiert das Stück „Wake up in Hell.“ So erklärt Frontmann und Sänger Andre Moraweck nach dem Auftritt. „Aber wir wollen nicht nur mit sozialkri- tischen Texten unser Publikum ab- watschen, sondern den Leuten vor

 

allem eine gute Show liefern.“ , er- gänzt er noch. Und das ist allen Bands des Abend´s gelungen. Um Mitternacht war dann Schluss, 20 Stunden vor dem nächsten Auftritt der Tourgemeinschaft in Bologna (Italien).

>>> im LA - Agnostic Front
>>> im LA - Megaherz