Das
große Publikum erleben neue Bands meist erst im Vorprogramm
bereits etablierter Szenegrößen. Das „BY-on“
Projekt sucht und fördert junge Talente und gibt ihnen
dann als Vorband eine Chance, sich auch auf großen Bühnen
zu bewähren. Jürgen Wittmann, Betreiber des Chamer
Mu- siclubs „LA“ lud sechs Formationen auf seine
Bühne und brachte New- comer aus der Region sowie das
För- derprojekt zusammen. Valentin Ga- briel ist erst16
und war wohl einer der jüngsten Musiker des Abends. Für
die Band „Dead like Swansea“ spielt der schmächtige
Chamer Schüler die Strom-Gitarre. Vor einer fast vollen
Eventhalle zu performen, dürfte ihm und seine Bandkollegen
nicht leicht gefallen sein.Sein Papa stand im Pu- blikum,
ganz hinten, vielleicht ums empfindliche Gehör, oder
Valentins Nerven zu schonen. Mit Titeln wie „Mask of
Securety“, „Rewind“ oder Innocence legt
sich die Formation auf das Genre Melodic Hardcore fest. Jo-
hannes Zankl und Maximilian Kersten wechseln mit den Vokals,
wie die melodischen Gitarrenpartituren mit dem treibenden
Schlagzeuggewitter.
Ein
makaberes Selbstmord-Kabinett bot die Band „Rules of
Innovation“ aus Furth im Wald. Frontmann Heinz Hei-
merl stand mit einer aufgemalten, blu- tenden Kopfschusswunde
auf der LA Bühne. Bei den anderen Musikern klaffte ein
Kehlenschnitt oder durch- trennte Handgelenksarterien wurden
notdürftig verbunden. Aus der Brust des Bassisten ragte
der Griff eines Küchenmessers, was aber erstaun- licherweise
die Handhabe des Musik- instruments nicht wirklich behinderte.
Das geplante Album soll
„Way to Sui-
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zid“
heißen, mit visuellen und akus- tischen Kostproben stellte
sich „Ru- les of Innovation“ dem LA Publikum.
Dann folgte in klassischer „Beatles“ Formation
„Excrete“ aus Schwandorf. Die vier jungen Männer
waren adrett angezogen, weißes Hemd, schwarze Krawatte,
schwarzes Hemd, weiße Krawatte. Beim Publikum in der
Bad- straße war das dynamische Quartett längst
keine Unbekannten mehr und treue Fans haben „Excrete“
dann auch nach Cham mitgebracht. „So eine Chance wie
den „BY-on“ Rock- Contest lassen wir uns sicher
nicht entgehen!“, verriet Bandleader Dom- inik Mösbauer
nach dem furiosen Auftritt.
Auch
Tanja Klier, Frontfrau der Weid- ner Band „Mindstrike“
hofft auf den großen Durchbruch. Mit ihrer langen, blonden
Mähne und dem auffälligen Bühnenoutfit, erinnert
die attraktive Sängerin ein wenig an Doro Pesch. Ihre
klassisch ausgebildete Stimme ist im Wettbewerb absolut konkur-
renzlos. „Mindstrike“ steht mit Titeln wie „Wanted“
, oder “Brocken Hard“ für harten aber melodiösen
„Metal“.
Etwas
aus dem „Metal-Rahmen“ des Abends fiel die Chamer
Band „Seven Surreal“. Die funkig, explosive Misch-
ung aus „Post“, „Punk“ und „Prog-
rock“ reizte das LA Publikum zu wil- den Tanzausbrüchen.
Hauptverant- wortlich dafür dürfte das schmächtige
Energiebündel, Sänger Andi Kokoth sein. Sein schwarzes,
krauses Haar wirbelte mit jeder Tanzgebärde und man könnte
meinen ein weißer Lenny Kravitz zappelte da auf der
Bühne. Mit „Vampires Mind“, „Revenge
of the Elephant Face“ und “Products of Ins-
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tinct”
fand “Seven Surreal” auch im Metal-Revier reichlich
Beute. Die Lo- kalfavoriten „Oblivion“ sorgten
dann abschließend wieder für das gewohn- te Stahlgewitter.
Wenn Frontmann Peter Högerl bei Nummern wie „Sen-
se to Kill“ oder „Insanity“ Gurgellaute
aus seiner Kehle quält ist das für den unbeflissenen
Hörer beängstigend. Dieses Stilmittel wird benutzt,
um die meist düsteren Themen noch zu un- terstreichen.
„Oblivion“ konnte als etablierteste Band des Wettbewerbs
mit einer großen Fangemeinde auf- warten. Die „BY-on“
Jury ließ sich auch von der finalen Band überzeu-
gen und will „Oblivion“ für das „BY-on“
Förderprogramm vorschlagen.
Freudige
Nachrichten aber auch für „Dead like Swansea“,
die blutjunge Eröffnungsband des Abends. „Für
ihr Alter sind die Jungs schon unglaub- lich weit!“
stellte "BY-on" Projektleiter Alois Braun beeindruckt
fest. „Um die werden wir uns auch kümmern“.
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