von Benjamin Franz-
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Wahlfahrt zur heiligen Walburga

Auch wenn man mit Wahlfahrt eigen- tlich beschwerliche Fußmärsche as- soziiert, haben sich Lamberg-Pilger am 1. Mai überwiegend mit dem Auto zum hochgelegenen Gotteshaus brin- gen lassen. Und auch wer noch gut zu Fuß war, hat sein Fahrzeug mit- gebracht, den anlässlich der Wahl- fahrt wurden die geschmückten Ka- rossen und Motorräder von Pfarrer Markus Nees gesegnet. „Des gehört sich so.“ , sagt Frau Eisenreich aus
 
Pfarrer Nees
Max Lankes
 
   
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Brunn, die den Neuwagen der Toch- ter mit auf den Lamberg gebracht hat. Herausgeputzt und mit Blumenge- steck auf der Motorhaube steht der BMW im Spalier mit gut 40 weiteren Fahrzeugen aller gängigen Marken. Der Deutz Traktor von Günther We- ber ist schon 28 Jahre alt. Der Cha- mer hat ihn aber erst am Vortag er- standen und wünscht sich eine un- fallfreie Zukunft. „Da kann die himm- lischen Protektion in keinem Fall schaden.“ , meint Weber. Nur einige Wagenbesitzer standen dann auch am Fahrzeug als Markus Nees mit Weihwasser und Weihrauch den er- betenen Segen beschwor, denn die Sitzplätze in der Wahlfahrts-Kirche
 
   
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auf dem Lamberg sind bei solchen Anlässen schnell vergeben. Seit Jahr- hunderten zieht es Pilger in das der heiligen Walburga gewidmete Gottes- haus. Am Seitenaltar mit Walburga-Statue erinnern unzähligen Votivta- feln an wundersame Heilungen, die der Äbtissin zugeschrieben werden. So stürzte zum Beispiel ein kleiner Bub 1842 vom Tisch und verlor sein Augenlicht. Nach einem Gelöbnis der Eltern zu Ehren der Heiligen kam es zur vollständigen Genesung. Viele bunte Tafeln die sich um die Heiligen- figur reihen beschreiben ähnliche Ge- schichten. 6.000 Wahlfahrer hat man
 
auf dem Lamberg schon einmal ge- zählt, berichtet ein Jesuit aus dem Jahre 1654. Etwa 300 Gläubige aus dem Chamer Land fanden sich am vergangenen Sonntag in der Wahl- fahrtskirche zur Hl. Walburga ein.

Für viele gab es keine Sitzmöglich- keit als Pfarrer Markus Nees den Gottesdienst zelebrierte. Nachdem Schlussgebet hat der Geistliche die Wahlfahrer noch zur Walburga-Sta- tue geladen, um dort persönlichen Segen und das Walburgisöl entgegen zunehmen. Diese Flüssigkeit sam- melt sich unter dem Reliquienschrein

 
der Hl. Walburga im Benediktinerin- nen-Kloster Eichstätt und ist bei den Wahlfahrern sehr begehrt. Ob die ge- weihten Fahrzeuge tatsächlich unfall- frei fahren bleibt dahingestellt. Pfarrer Markus Nees, der von einer Erkältung heimgesucht war erlebte unter der Walburga-Statue kein Genesungs- wunder und als er nach dem Gottes- dienst in sein Auto stieg, krachte er beim Zurücksetzten an einen Later- nenmasten. Aber vielleicht ist es tat- sächlich der Hl. Walburga zu verdan- ken, daß der Prister, bis auf ein paar Lackkratzer von größerem Schaden verschont blieb.