Auch wenn man mit Wahlfahrt eigen- tlich beschwerliche Fußmärsche
as- soziiert, haben sich Lamberg-Pilger am 1. Mai überwiegend
mit dem Auto zum hochgelegenen Gotteshaus brin- gen lassen.
Und auch wer noch gut zu Fuß war, hat sein Fahrzeug
mit- gebracht, den anlässlich der Wahl- fahrt wurden
die geschmückten Ka- rossen und Motorräder von Pfarrer
Markus Nees gesegnet. „Des gehört sich so.“
, sagt Frau Eisenreich aus
Pfarrer
Nees
Max
Lankes
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Brunn,
die den Neuwagen der Toch- ter mit auf den Lamberg gebracht
hat. Herausgeputzt und mit Blumenge- steck auf der Motorhaube
steht der BMW im Spalier mit gut 40 weiteren Fahrzeugen aller
gängigen Marken. Der Deutz Traktor von Günther We-
ber ist schon 28 Jahre alt. Der Cha- mer hat ihn aber erst
am Vortag er- standen und wünscht sich eine un- fallfreie
Zukunft. „Da kann die himm- lischen Protektion in keinem
Fall schaden.“ , meint Weber. Nur einige Wagenbesitzer
standen dann auch am Fahrzeug als Markus Nees mit Weihwasser
und Weihrauch den er- betenen Segen beschwor, denn die Sitzplätze
in der Wahlfahrts-Kirche
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auf dem Lamberg sind bei solchen Anlässen schnell vergeben.
Seit Jahr- hunderten zieht es Pilger in das der heiligen Walburga
gewidmete Gottes- haus. Am Seitenaltar mit Walburga-Statue
erinnern unzähligen Votivta- feln an wundersame Heilungen,
die der Äbtissin zugeschrieben werden. So stürzte
zum Beispiel ein kleiner Bub 1842 vom Tisch und verlor sein
Augenlicht. Nach einem Gelöbnis der Eltern zu Ehren der
Heiligen kam es zur vollständigen Genesung. Viele bunte
Tafeln die sich um die Heiligen- figur reihen beschreiben
ähnliche Ge- schichten. 6.000 Wahlfahrer hat man
auf dem Lamberg schon einmal ge- zählt, berichtet ein
Jesuit aus dem Jahre 1654. Etwa 300 Gläubige aus dem
Chamer Land fanden sich am vergangenen Sonntag in der Wahl-
fahrtskirche zur Hl. Walburga ein.
Für
viele gab es keine Sitzmöglich- keit als Pfarrer Markus
Nees den Gottesdienst zelebrierte. Nachdem Schlussgebet hat
der Geistliche die Wahlfahrer noch zur Walburga-Sta- tue geladen,
um dort persönlichen Segen und das Walburgisöl entgegen
zunehmen. Diese Flüssigkeit sam- melt sich unter dem
Reliquienschrein
der Hl. Walburga im Benediktinerin- nen-Kloster Eichstätt
und ist bei den Wahlfahrern sehr begehrt. Ob die ge- weihten
Fahrzeuge tatsächlich unfall- frei fahren bleibt dahingestellt.
Pfarrer Markus Nees, der von einer Erkältung heimgesucht
war erlebte unter der Walburga-Statue kein Genesungs- wunder
und als er nach dem Gottes- dienst in sein Auto stieg, krachte
er beim Zurücksetzten an einen Later- nenmasten. Aber
vielleicht ist es tat- sächlich der Hl. Walburga zu verdan-
ken, daß der Prister, bis auf ein paar Lackkratzer von
größerem Schaden verschont blieb.