von Benjamin Franz-
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Silvester in Cham - kein "Knaller"

„Silvestermuffel“, das ist in meinem Fall wohl treffend, hatte ich doch so manchen Jahreswechsel glatt ver- pennt. In der zurückliegenden Silves- ternacht sollte ich aber wieder mit meiner Kamera auf Motivjagd gehen um die Feierlichkeiten in der Kreis- stadt zu dokumentieren. Das war im vergangenen Jahr sehr ergiebig. Auf Marktplatz wurde massig Feuerwerk abgebrannt und in der Judenstraße durften Kneipengäste die heißen Kunststückchen eines jungen Feuer -schluckers bestaunen. Die Show war klasse, die gebotenen Motive mannig-

 
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Bemannter Raketenstart, nicht ungefährlich  
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faltig und unter meinen Bildern fand sich so mancher „Knaller“. Meine Er- wartungen an die bevorstehende Sil- vesternacht waren also groß. „Einen Feuerschlucker haben wir heute lei- der nicht.“ ,erfuhr ich im „Mephisto“. Dafür brannte ein Lagerfeuer an der Wasserwirtschaft, womit der Start- punkt meines nächtlichen Streifzugs durch die Chamer Innenstadt fest- stand.

Die lodernde Feuerstelle, zusätzliche Heizpilze und gratis Glühwein ver- mochten aber nicht das Chamer Par- tyvolk jenseits der blauen Brücke zu konzentrieren. Also auf zum Markt- platz. „Was ist denn hier los?“ zehn Minuten vor dem großen Ereignis war der wie ausgestorben. Also weiter zum Steinmarkt. Ein Entgegenkom- mender fragt mich ob es am Markt- platz schon „abgeht“ ,ich schüttelte den Kopf und forcierte nervös meinen Schritt. „ Gott sei Dank, hier weiß man zu feiern!“ , stellte ich erleichtert für mich fest, als ich die Raketen-

 
Abschussrampen vorm „Caorle“ ent- deckte. Eine großer Sause mochte ich aber auch dort nicht vermuten, wohl eher der feurige Spaß von We- nigen. Zugegeben etwas panisch vor Angst, die richtige Party in Cham könnte mir und meiner Kamera ver- borgen bleiben, bin ich dann noch zum Wunderbar gelaufen. 0:00 Uhr, das gut besuchte Lokal leerte sich gerade.Auch Gäste im „Moriz“ dräng- ten ins Freie um das neue Jahr ge- bührend zu begrüßen. Die jungen Leute fielen sich ausgelassen in die Arme.Erinnerungsfotos mit dem Han- dy wurden da fabriziert und mitge- brachte Sprengkörper zur Detonation gebracht. Raketen, waren aber auch hier Mangelware. Zum einen sicher weil man die Fluggeräte ja nicht so einfach in der Hosentasche mit ins Lokal schleppt, aber auch weil Ab- schussvorrichtungen etwas Vorbe- reitung verlangen. Besonders mutige Überflieger entließen die Himmels- stürmer direkt aus der Hand. Etwas irritiert von deren Sorglosigkeit und
 

jetzt vollends in Sorge meinen Auftrag nicht bewältigen zu können bin ich erneut zum Stadtkern gelaufen. Zu- mindest ein paar gute Feuerwerks- bilder sollte mir die Nacht doch ein- bringen. Nun ist es nicht leicht den pyromanen Zauber im Bild festzuhal- ten. Das Spektakel spielt sich natur- gemäß nachts ab und man kann nur ahnen wo die kurzlebigen Feuerblu- men über Cham´s Dächern aufleuch- ten. Wieder am Marktplatz angekom- men, mühten sich tatsächlich noch Einige, Raketen in den Nachthimmel zu entsenden. Obwohl mir doch auch Schnappschüsse gelangen, war Sil- vester in Cham für mich kein wirklich- er „Knaller“. Da bleib ich gerne Silves- termuffel. Als die letzten Zündler wie- der in die Wärme verschwunden sind, stellte ich mein Kamera auf ein Stativ und kramte mein mitgebrachtes Feu- erwerk aus der Jacke. Mit ein paar Wunderkerzen kam da noch mal Stimmung über dem Marktplatz auf, zumindest auf meinem Bild............. „A guads neis Jahr!“