pelei,
hat ein Streichquartett aus Bamberg den Langhaussaal voll
ge- macht. Wer da an schwere Kost für ältere Semester
denkt wurde da beim österlichen Vormittagskonzert gehö-
rig überrascht. Auf
den vordersten Plätzen reihte sich der Chamer Nach- wuchs.
Einige erst der Krabbelgruppe entwachsen und viele mit Kuschelge-
tier im Schlepptau. Eigentlich kaum zu glauben, dass so junges
Publikum sich für Haydn, Mozart und Joplin be- geistern
könnte.
Für
Karlheinz Busch, dem Leiter des Bamberger Streichquartett,
ist das wohl keine Frage der Musikart, son- dern vielmehr
eine der kindgerechten Präsentationsform. Während
seine
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Kollegen, allesamt in dunklen Anzüg- en, mit ihren Instrumenten
auf der Bühne Platz genommen haben, setzt er sich zu
den Kindern an den Büh- nenrand und beginnt eine Geschichte
über den Komponisten Joseph Haydn zu erzählen. Ganz
im Tonfall eines Märchenonkels und sofort genießt
er die ungeteilte Aufmerksamkeit. Hay- dn ließ sich
von Vogelgesang inspi- rieren und schon ahmt Raúl Teo
Arias mit seiner Violine das Lerchenge- zwitscher nach. Das
schließlich mün- det, in Haydn´s Lerchenquartett.
Zum Streicher Ensemble gesellt sich der Hornist Szabi Zembléni
und Natalia Solotych am Klavier und geben virtu-
ose Kostproben. Überhaupt sind die
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Kompositionen
auf ein kindgerechtes Maß gestutzt, um die jungen Ohren
bei der Stange zu halten.
Zu
keiner Zeit ist Unruhe entstanden. Das Medley aus wohlbekannten
Me- lodien, wie Haydn´s Nationalhymne oder Joplin`s
Ragtime, versetzt mit phantasievollen Geschichten um die-
se Klassiker, haben die Chamer Kin- der mit gebannter Aufmerksamkeit
honoriert. Vielleicht auch weil viele bereits selber ein Instrument
spielen können. Aber das ganz bestimmt nicht so wie der
geigende Clown Herr Josef Schrimpf. Mit roter Mütze,
roter Nase und pinkfarbener Geige stand er, heiß ersehnt,
auf der Bühne
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machte sehr ungewöhnliche Sachen mit seinem Instrument.
Mal über dem Kopf, mal hinter dem Rücken oder zwischen
den Füßen, nicht zu glau- ben was man mit Bogen
und Geige alles machen kann. Der Pantomime trugt lustige Geschichten
vor, ohne auch nur ein Wort zu verlieren, aber immer vertont
mit dem eigenen Gei- genspiel. Später verrät das
Mitglied der Würzburger Philharmoniker: „Kin- der
sind das ehrlichste Publikum.“ Und offensichtlich hier
in Cham auch ein sehr dankbares.
Denn
das Streicherquartett wie auch der geigende Clown wurden mit
viel Applaus bedacht.
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