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                     „Stall“ 
                    mit Ausblick – Vernissage im Kunstpavillon 
                      
                  Angedacht, 
                    um den Dialog kreativer Köpfe dies und jenseits des einsti- 
                    gen „Eisernen Vorhangs“ zu beför- dern, entstand 
                    der Ausstellungspa- villon bei Stachesried. Arbeiten von Annegret 
                    Hoch, Helmut Sturm, Mi- chael Rittstein, Pavel Roucka, Stuart 
                    Diamond und Peter Wayne Lewis sind seit Jahren in der Pyramide 
                    zu bestaunen. Jetzt finden sich zwisch- en den Gemälden 
                    vorübergehend auch Skulpturen von Gerd Schmatz und Tom 
                    Kus. Eine undurchdringliche Staatsgrenze trennt die beiden 
                    Küns- tler schon lange nicht mehr. Der aus  
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                    Pilsen stammende Bildhauer und Grafiker Tom Kus und der Nittenauer 
                    Gerd Schmatz pflegen schon seit geraumer Zeit einen fruchtbaren 
                    Dia- log. Gegenseitige Besuche, Sympo- sien und eine Tom Kus-Ausstellung 
                    2007 in der Galerie „Horst“. Anläss- lich 
                    der Bayrisch-Böhmischen Wo- che zeigen nun beide Arbeiten 
                    im Kunstpavillon Stachesried. Bei der gut besuchten Vernissage 
                    konnte Tom Kus leider wegen des Bahn- streiks nicht anwesend 
                    sein, ließ aber herzliche Grüße übermitteln. 
                    Seine bizarren Skulpturen sind aus Schrottteilen zusammengesetzt. 
                    Der Wechsel von glänzenden Metallfläch- en, vereint 
                    mit rostigen Elementen, wirkt dabei erstaunlich 
                    lebendig.  | 
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                   „Das 
                    scheinbar Leblose reanimieren“, fasste Laudatorin Ellen 
                    Lankes dann auch die Intention des tschechischen Künstlers 
                    zusammen. „Dass auf den menschlichen Körpern oft 
                    Wolfsköpfe sitzen, gilt als sein Markenzeichen.“ 
                    Auch 
                    „Horst“ alias Gerd J. Schmatz hat sich über 
                    die Region hinaus, mit seinem Pferde-Thema, einen Namen gemacht. 
                    Ob aus Granit, Holz, Metall oder in Acryl, das Motiv durchdringt 
                    die Arbeiten des vielseitigen Autodi- dakten seit vielen Jahren. 
                    Bevor das übermannsgroße „Horst“ Objekt 
                    im Kunstpavillon enthüllt wurde, kritisier- te das „Unikum“ 
                    aus Nittenau aber noch den gegenwärtigen „Kunstbe- 
                    trieb“ und vor allem die akademisch- en Kollegen. „Kunst 
                    ist Mafia“, wird man auf seinem Objekt lesen kön- 
                    nen. Damit meinte „Horst“ Neid und Missgunst in 
                    der Szene, vor allem den Nichtakademikern gegenüber. 
                    Zu oft seien staatliche Ankäufe oder das 
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                   Interesse 
                    großer Galerien von einem beeindruckenden Lebenslauf 
                    abhän- gig. „Ich war halt ein Lump“, schmun- 
                    zelte er über sich selbst.   
                  „Meinen 
                    Lebenslauf will ich hier gar nicht erst ausbreiten.“ 
                     
                   
                    Dr. Stefan Neumeyer vom Kulturför- derkreis enthüllte 
                    schließlich das im- posante Werk. Eine gut 3,50 Meter 
                    große Pferdesilhouette aus glänzen- den Aluminium 
                    kam da unter der wei- ssen Folie zum Vorschein und wurde von 
                    den Ausstellungsgästen mit an- haltendem Applaus bedacht. 
                    Die Skulptur fügt sich sehr homogen in den Pyramidenbau 
                    ein, als währe sie dafür gemacht worden. Architektur 
                    und Objekt profitieren von der Wech- selwirkung. Dass sich 
                    Gerd Schmatz bei der Darstellungsform auf das We- sentliche 
                    reduziert, liegt vermutlich in seinem Werdegang über 
                    Design und   | 
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                  Schrifttechnik 
                    begründet. Vor der gro- ßen Glasfassade platziert, 
                    hat das Doppelpferd sicher den interessan- testen Platz im 
                    „Stall“ erhalten. Ge- genüber hängen 
                    in Acryl, zwei fisch- ende Kühe des tschechischen Ma- 
                    lers Professor Michael Rittstein. Mit etwas Phantasie lässt 
                    sich auch da ein tierischer Dialog erahnen.   
                  In 
                    zwei Monaten werden Pferde- und Wolfskulpturen wieder ausziehen.Die 
                    mächtige Aluminiumarbeit findet in Nittenau eine dauerhafte 
                    Bleibe. „Es sei denn“ , bemerkt der „Horst“ 
                    noch mit einem Augenzwinkern. "Maßgeb- liche Herren 
                    könnten mein Pferdchen doch noch "schaukeln". 
                    Dann bleibt es hier und ich mach für meine Hei- matstadt 
                    ein neues." 
                  
                     
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                      Nov. 
                        2009 Horst und Klein  | 
                     
                   
                    
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