von Benjamin Franz-
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„Akrobat elefantös…!“

Bettina und Hector haben eine feine Nase. Mit ihrem haarigen und über- langen Riechorgan inspizieren sie die Publikumsreihen an der Manege. Wer da, überwältigt vom imposanten Ein- druck, den die zwei Elefanten zwei- fellos abgeben, Popkorn oder Mandel- tüte nicht sorgfältig wegpackt, ist das Süßzeug los. Mit Widerstand haben die tonnenschweren Dickhäuter nicht zu rechnen, denn die schiere Größe überzeugt jeden. Elefanten so unmit-

 
Adrian Meise
   
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telbar und ohne trennende Barriere zu erleben ist aber noch lange nicht al- les, was Zirkusdirektor Francois Mei- se mit seinen Hauptakteuren zu bie- ten hat. Bettina und Hector trotten nicht nur gemütlich im Rund der Ma- nege, sondern vollführen auf Meises Kommando auch Drehungen, steigen oder setzten sich auf runde Podeste und legen sich dem Elefantendomp- teur zu Füßen.
Alles sehr gemächlich und langsam, aber wer mag das den gigantischen Artisten schon verdenken. Das Publi- kum im Zelt ist begeistert. Als Hec- tor völlig schamlos ein mächtiges Ge- schäft in der Manege hinterlässt, hat er die Herzen der Kinder gänzlich für sich erobert. „Wir wollen uns ein jun- ges Publikum erhalten.“ , erklärt Ju- nior-Chef Adriano Meise. „Tiernum- mern sind da unverzichtbar und was wäre Cirkus Crokofant ohne die Ele- fanten?“ Für Nervenkitzel und Artistik auf hohem Niveau sorgte ein Akro- baten-Paar aus Russland. Kopfüber
 
vom Hängetrapez wirbelte der athle- tische Künstler seine Partnerin furios um die eigene Achse. Als die hüb- sche, junge Frau Arm und Bein zur Pirouetten schließt, lösen sich immer schneller drehend ihre Konturen auf. Manchem Zuschauern wurde bei die- sem Anblick sicher schwindelig, ihr offenbar nicht. Mit der beeindrucken- den Darbietung, ohne Fallnetz, ohne Sicherung, war dem Paar die Auf- merksamkeit des Publikums gewiss. Gespannt Blicke zum Manegendach bis die beiden wieder elegant ins Zir- kusrund herabschwebten.

Das Chamer Publikum bekam eine liebevoll inszenierte Hundedressur zu sehen und eine temporeiche Jonge- lagenummer mit Metallkubus und Tellern. Nikita, die Tochter des Zir- kus-Direktors hangelte sich zwischen den Vertikaltüchern bis unter das Zir- kusdach. Geschickt verstrickt, stra- pazierte ein vermeintlicher Sturz die Nerven des Publikums. Dass die ele-

 

gante Erscheinung gänzlich schwin- delfrei ist, bewies sie auch in einem Luftring. Die Mischung aus mal auf- regenden, mal heiteren Darbietungen ergänzte Clown David mit vielen Ein- lagen zur gekonnten Familienunter- haltung. Wer eine Zirkus-Vorstellung mit den Elefanten besuchen möchte hat noch bis Sonntag Gelegenheit. Vorstellungen finden heute und Sam- stag ab 18 Uhr statt, am Sonntag heißt es schon ab 15:30 Manege Frei. Dann aber in den ersten Reihen Süßigkeiten in Sicherheit bringen, Hector und Bettina kommen.