Bettina
und Hector haben eine feine Nase. Mit ihrem
haarigen und über- langen Riechorgan inspizieren
sie die Publikumsreihen an der Manege. Wer da,
überwältigt vom imposanten Ein- druck,
den die zwei Elefanten zwei- fellos abgeben,
Popkorn oder Mandel- tüte nicht sorgfältig
wegpackt, ist das Süßzeug los. Mit
Widerstand haben die tonnenschweren Dickhäuter
nicht zu rechnen, denn die schiere Größe
überzeugt jeden. Elefanten so unmit-
Adrian
Meise
Fotos
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telbar und ohne trennende Barriere
zu erleben ist aber noch lange nicht al- les, was Zirkusdirektor
Francois Mei- se mit seinen Hauptakteuren zu bie- ten
hat. Bettina und Hector trotten nicht nur gemütlich
im Rund der Ma- nege, sondern vollführen auf Meises
Kommando auch Drehungen, steigen oder setzten sich auf
runde Podeste und legen sich dem Elefantendomp- teur zu
Füßen.
Alles sehr gemächlich und langsam, aber wer mag das
den gigantischen Artisten schon verdenken. Das Publi-
kum im Zelt ist begeistert. Als Hec- tor völlig schamlos
ein mächtiges Ge- schäft in der Manege hinterlässt,
hat er die Herzen der Kinder gänzlich für sich
erobert. „Wir wollen uns ein jun- ges Publikum erhalten.“
, erklärt Ju- nior-Chef Adriano Meise. „Tiernum-
mern sind da unverzichtbar und was wäre Cirkus Crokofant
ohne die Ele- fanten?“ Für Nervenkitzel und
Artistik auf hohem Niveau sorgte ein Akro- baten-Paar
aus Russland. Kopfüber
vom Hängetrapez wirbelte der athle-
tische Künstler seine Partnerin furios um die eigene
Achse. Als die hüb- sche, junge Frau Arm und Bein
zur Pirouetten schließt, lösen sich immer schneller
drehend ihre Konturen auf. Manchem Zuschauern wurde bei
die- sem Anblick sicher schwindelig, ihr offenbar nicht.
Mit der beeindrucken- den Darbietung, ohne Fallnetz, ohne
Sicherung, war dem Paar die Auf- merksamkeit des Publikums
gewiss. Gespannt Blicke zum Manegendach bis die beiden
wieder elegant ins Zir- kusrund herabschwebten.
Das
Chamer Publikum bekam eine liebevoll inszenierte Hundedressur
zu sehen und eine temporeiche Jonge- lagenummer mit Metallkubus
und Tellern. Nikita, die Tochter des Zir- kus-Direktors
hangelte sich zwischen den Vertikaltüchern bis unter
das Zir- kusdach. Geschickt verstrickt, stra- pazierte ein
vermeintlicher Sturz die Nerven des Publikums. Dass die
ele-
gante
Erscheinung gänzlich schwin- delfrei ist, bewies sie
auch in einem Luftring. Die
Mischung aus mal auf- regenden, mal heiteren Darbietungen
ergänzte Clown David mit vielen Ein- lagen zur gekonnten
Familienunter- haltung. Wer eine Zirkus-Vorstellung mit den
Elefanten besuchen möchte hat noch bis Sonntag Gelegenheit.
Vorstellungen finden heute und Sam- stag ab 18 Uhr statt,
am Sonntag heißt es schon ab 15:30 Manege Frei. Dann
aber in den ersten Reihen Süßigkeiten in Sicherheit
bringen, Hector und Bettina kommen.