tabaum in den Willmeringer Himmel zu stemmen. Eine schwere
Aufgabe, die nur mit vereinten Kräften und ge- schickt
koordiniert zu lösen war. Mit bloßen Händen
hoben die Männer den schweren Stamm in den beton- ierten
Schacht, der schon seit Jahren als festes Fundament dient.
Auf den „Schwalben“, je zwei Holzstangen, die
am oberen Ende mit Stricken ver- bunden sind, wurde der Kirtabaum
dann gestützt. Es galt die Stützen immer wieder
zu versetzen, dann ge- gen längere auszutauschen, damit
der Stamm sich allmählich in den Himmel streckt. Bei
so viel helfenden Händen musste das natürlich koordi-
niert werden. Anton Braun besser be- kannt als Birner Toni
hat traditionell in Willmering das Kommando.„Aufpasst
und zu gleich, ho ruck!“ Alle Helfer zogen oder schoben
dann wieder an den „Schwalben“. Bis zu sieben
Me- ter sind die Holzstangen lang und ha- ben so auch ein
nicht zu unterschät-
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zendes
Eigengewicht. Wie Trauben hingen die Männer an den Schwal-
ben, den Blick immer gebannt nach oben gerichtet, denn ganz
ungefähr- lich ist die Prozedur nicht. Zuschau- er, die
sich am Anger eingefunden hatten, hielten deshalb gebührenden
Abstand. „Man
mag sich gar nicht vorstellen, wenn der Strick zwischen einem
Schwalbenpaar reist, dann kann der Baum auch runter krach-
en.“, beschrieb Anton Braun den größtmöglichen
Ernstfall. „Um so wichtiger, dass sich keiner unmittel-
bar unter dem Baum begibt.“, schärf- te er immer
wieder den Beteiligten ein. Nach 40 Minuten war das Werk vollbracht,
der Kirtabaum stand per- fekt in der Senkrechten und wurde
rasch festgekeilt. Das Publikum am Anger honorierte das eindrucksvolle
Schauspiel mit viel Applaus während die starken Männer
des Dorfvereins erleichtert mit Freibier unter dem Kir- tabaum
anstießen. Anschließend
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kam
die Dorfgemeinschaft im Groitl- Stodl zusammen. Das Willmeringer
Blasorchester sorgte musikalisch für Unterhaltung und
die Festküche hielt herzhafte Speisen bereit. Geschick-
lichkeitsspiele wie Erbsenschlagen, Dosenwerfen, eine Mini-Kegelbahn
und eine selbst konstruierte Süßig- keitenschleuder,
wurden vor der Fest- halle vom Dorfnachwuchs umlagert und
ließen keine Langeweile aufkom- men. Am Allerweltskirta
wird der Kir- tabaum mit einem Kranlaster wieder umgelegt
und im Groitl-Stodl einge- lagert. Wenn der Dorfverein sich
die Tradition erhalten kann, werden auch im kommenden Jahr
wieder mutige Helfer zusammenkommen, um den Baum, dann in
neuer Pracht wieder in den Willmeringer Himmel zu streck-
en. „Aufpasst, zu gleich, ho ruck!“
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