trie und Gravitation sehen es nicht
vor, dass Rundes, und „Der Ball ist rund!“
stellt Sepp Herberger philoso- phisch fest, auf einer
Spitze zur Ruhe kommt. Sisyphos aber gibt nicht et-
wa klein bei oder erschöpft auf. Pflichtbewusst,
unbeugsam, mit Dis- ziplin und Kampfgeist lässt
er sich nicht beirren. Auch wenn er schwitz- ende
Gefahr läuft, durch einen Wet- terumschwung in
der Gipfelregion zu erfrieren. Auch wenn die Spritze,
die ihn schneller macht, nicht nur Geld verschlingt,
sondern das Leben kos- ten kann. Und auch wenn Egoismus,
Ehrgeiz und der unstillbare Hunger nach Bestätigung,
den Helden zu Höchstleistung treibt, das zwischen-menschliche
aber nieder trampelt, verkörpern Männer
wie der tapfere Hellene, die Prinzipien der Leistungs-
gesellschaft. Sie werden in Gold auf- gewogen, verehrt
wie Halbgötter und auf Händen getragen.
Als leuchten- des Beispiel für weniger Motivierte.
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Wenn
zwei Böcke sich auf die Hinter- beine stellen, Haupt
und Gehörn im- mer wieder krachend ineinander fahr- en
lassen, bis letztlich Einer benom- men das Weite sucht, beschreiben
wir das als natürliche Selektion. Die „humane“
Variante lässt gigantische Oberschenkel die Bergpässe
hinauf- strampeln, bis die keuchende Spreu sich vom Weizen
trennt. Wohl wis- send, dass die eigene Sippe, die in Stammesfarben
das Schlachtfeld oder den Pfad der Leiden säumt, zu den
Verlierern äußerst gemein sein kann. Deswegen mag
man an die Niederlage erst gar nicht denken. Ein Sieg muss
her, koste es was es wol- le. Schenken uns die Heroen einen
solchen, steigt auch das Selbstbe- wusstsein der Gefolgschaft.
Und dem muss natürlich Ausdruck verliehen werden. Viele
beschränken sich auf den lärmenden Autokorso, der
zu später Stund, durch die Innenstädte führt,
um auch die schon schlafenden |
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Mitmenschen am Triumph teilhaben zu lassen. Bei Anderen werden
im Freudentaumel unverhofft kreative En- ergien freigesetzt.
Während üppige Kriegsbemalung vielleicht nur die
ei- gene Haut reizt, bemüht der illegale Farbniederschlag
auf dem Kulturgut die öffentliche Kasse und letztlich
wieder uns alle. Die rostbraune Ku- gel, die seit zwei Jahren
an der B85 bei Untertraubenbach von der Berg- flanke ins Tal
zu kullern droht, wird die Farbattacke geduldig ertragen.
„Der Ball hat immer die beste Kondi- tion!“, stellte
Sepp Herberger noch fest und das wird ganz sicher auch für
ein zwei Tonnen schweres Stahl- exemplar gelten.
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