von Benjamin Franz-
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"Zu schade für den Bauzaun!"

St. Jakob in Acryl. 26 Schüler der Gerhardinger Realschule kreieren expressionistische Ansichten der Stadtpfarrkirche.

Um den Bauzaun, der die Renovier- ungsarbeiten am Pfarrhaus verbirgt, etwas ansehnlicher zu gestalten, hat- ten Schüler der Maristen-Realschule, der Johann-Brunner-Volksschule, und des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasi- ums, Holztafeln im Unterricht bemalt und am Holzzaun anbringen lassen.

 
E. Blaschko
     
Auch die Kunsterzieherin der Gerhar- dinger Realschule, Erna Blaschko-Walbrun, sollte mit Schülerarbeiten zur Umgestaltung beitragen.

Das Pfarramt stellte Malgrund und Farben zur Verfügung, ließ den jun- gen Künstlern aber weiter freie Hand. Vorerst ohne Pinsel und Farbe, aber mit einer Fotokamera, spazierte Erna Blaschko-Walbrun durch die Kreis- stadt, um interessante Ansichten der Stadtpfarrkirche St. Jakob einzufan- gen. Auf der blauen Brücke, die am Floßhafen den Regen überspannt und an der Stadtbücherei wurde die enga- gierte Kunsterzieherin fündig. Bei der nun folgenden Umsetzung mit Acryl-

 
     
farben auf Holzgrund sollte es dann großformatig zugehen. Je vier der bereitgestellten Holztafeln wurden zusammengefügt. Keine Staffelei hat die Platten getragen und auf Tischen fehlte, ob des großen Formats, die Übersicht. Also montierte Hausmeis- ter Röder praktische Befestigungs- leisten an die Klassenzimmerrück- wand und vereinfachte damit den Mal- prozess. Die Grundkonturen der aus- gewählten Motive wurden dann per Projektion von der Fotogrundlage auf das jungfräuliche Wandbild übertra- gen. Aber längst wurde da nicht ein- fach wild drauf los gemalt. Gründlich hat Erna Blaschko-Walbrun mit den Schülern die Farbauswahl besproch- en. Reale Farben sollten nur bedingt eine Rolle spielen. Die Schüler ori- entierten sich offensichtlich an Ex-

 
 
pressionisten, wie Franz Marc. Des- sen "Blaues Pferd" ja auch nur der Vorstellungskraft des Künstlers ent- springt. Harmonie und Symbolkraft der Farbe wird dem realen Abbild vor- gezogen.

Während die Grundfarbe der Brücken- ansicht von kühlem, Blau dominiert wird, ist die Ansicht auf St. Jakob vom Stadtbücherei aus, in warmen, Rottönen gehalten. Die Farbkombi- nationen in den Ansichten, sowie zwischen den Einzelarbeiten ergän- zen sich sehr harmonisch. An vielen Stellen schimmert die weisse Grun- dierung der Holztafeln hervor. Nicht etwa weil die Schüler schlampig aus- gemalt hätten. Dieses gezielt benutz- te Stilmittel lässt die Stadtlandschaf- ten in Acryl noch lebendiger wirken.

 
Als Jubiläumsorganisatorin Martina Altmann die Bilder an der Gerhar- dinger Realschule abholt, ist sie vom Ergebnis sehr beeindruckt. „Eigent- lich zu schade für den Bauzaun.“, be- merkt sie.

Das die Bilder noch nicht am Bau- zaun, neben den Arbeiten der ander- en Schulen angebracht wurden, son- dern im Moment nur in der Stadtpfarr- kirche, an Stellwänden zu besichtig- en sind, liegt an der Sorge die Ge- mälde könnten, der Witterung aus- gesetzt, Schaden nehmen. Eine schützende Lackierung würde die Farbwirkung vermutlich wieder ver- ändern und das möchte wohl nie- mand verantworten.. .. >>sakrale Bau(zaun)kunst<<