St.
Jakob in Acryl. 26 Schüler der Gerhardinger Realschule
kreieren expressionistische Ansichten der Stadtpfarrkirche.
Um
den Bauzaun, der die Renovier- ungsarbeiten am Pfarrhaus
verbirgt, etwas ansehnlicher zu gestalten, hat- ten Schüler
der Maristen-Realschule, der Johann-Brunner-Volksschule,
und des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasi- ums, Holztafeln im
Unterricht bemalt und am Holzzaun anbringen lassen.
E.
Blaschko
Auch
die Kunsterzieherin der Gerhar- dinger Realschule, Erna Blaschko-Walbrun,
sollte mit Schülerarbeiten zur Umgestaltung beitragen.
Das
Pfarramt stellte Malgrund und Farben zur Verfügung, ließ
den jun- gen Künstlern aber weiter freie Hand. Vorerst
ohne Pinsel und Farbe, aber mit einer Fotokamera, spazierte
Erna Blaschko-Walbrun durch die Kreis- stadt, um interessante
Ansichten der Stadtpfarrkirche St. Jakob einzufan- gen. Auf
der blauen Brücke, die am Floßhafen den Regen überspannt
und an der Stadtbücherei wurde die enga- gierte Kunsterzieherin
fündig. Bei der nun folgenden Umsetzung mit Acryl-
farben
auf Holzgrund sollte es dann großformatig zugehen. Je
vier der bereitgestellten Holztafeln wurden zusammengefügt.
Keine Staffelei hat die Platten getragen und auf Tischen fehlte,
ob des großen Formats, die Übersicht. Also montierte
Hausmeis- ter Röder praktische Befestigungs- leisten
an die Klassenzimmerrück- wand und vereinfachte damit
den Mal- prozess. Die
Grundkonturen der aus- gewählten Motive wurden dann per
Projektion von der Fotogrundlage auf das jungfräuliche
Wandbild übertra- gen. Aber längst wurde da nicht
ein- fach wild drauf los gemalt. Gründlich hat Erna Blaschko-Walbrun
mit den Schülern die Farbauswahl besproch- en. Reale
Farben sollten nur bedingt eine Rolle spielen. Die Schüler
ori- entierten sich offensichtlich an Ex-
pressionisten, wie Franz Marc. Des- sen "Blaues Pferd"
ja auch nur der Vorstellungskraft des Künstlers ent-
springt. Harmonie und Symbolkraft der Farbe wird dem realen
Abbild vor- gezogen.
Während
die Grundfarbe der Brücken- ansicht von kühlem,
Blau dominiert wird, ist die Ansicht auf St. Jakob vom Stadtbücherei
aus, in warmen, Rottönen gehalten. Die
Farbkombi- nationen in den Ansichten, sowie zwischen den Einzelarbeiten
ergän- zen sich sehr harmonisch. An vielen Stellen schimmert
die weisse Grun- dierung der Holztafeln hervor. Nicht etwa
weil die Schüler schlampig aus- gemalt hätten. Dieses
gezielt benutz- te Stilmittel lässt die Stadtlandschaf-
ten in Acryl noch lebendiger wirken.
Als
Jubiläumsorganisatorin Martina Altmann die Bilder an
der Gerhar- dinger Realschule abholt, ist sie vom Ergebnis
sehr beeindruckt. „Eigent- lich zu schade für den
Bauzaun.“, be- merkt sie.
Das
die Bilder noch nicht am Bau- zaun, neben den Arbeiten der
ander- en Schulen angebracht wurden, son- dern im Moment
nur in der Stadtpfarr- kirche, an Stellwänden zu besichtig-
en sind, liegt an der Sorge die Ge- mälde könnten,
der Witterung aus- gesetzt, Schaden nehmen. Eine schützende
Lackierung würde die Farbwirkung vermutlich wieder
ver- ändern und das möchte wohl nie- mand verantworten..
..
>>sakrale
Bau(zaun)kunst<<