Wenn
junge Chamer in Scharen Dirn- dl, fesche Trachtenblusen
und stram- me Lederhosen aus dem Schrank ho- len,
dann ist wieder Volksfestzeit in der Kreisstadt.
Und gleich der Auftakt zum 39. Frühlingsfest
scheint rekord- verdächtig zu sein. In den
Gassen zwischen den Schaustellerbuden und Fahrgeschäften
drängten sich gewal- tige Besuchermassen, die
einem ei- ligen Zeitgenossen beim obligator-ischen
Rundgang durchs Festgelände
Sepp
Altmann
Geduld
abverlangt. Aus dem Festzelt dröhnen Hits wie „Schickeria“
oder der ACDC-Kracher „Highway to Hell“. Sitzplätze
sind hier längst Mangel- ware, dabei sitzt keiner, alle
stehen hier auf den Bänken. Das feurige Tanz- und Partyprogramm
der Charly-M-Band, bringt die Stimmung auf den Siedepunkt.
Mit einem „Die Krüge hoch!“, verschaffen
sich die acht Mu- siker auf der Bühne wieder eine Ver-
schnaufpause. Unzählige Stein- und Glaskrüge werden
dann nach oben gereckt. Kollektive Ausgelassenheit. Der Ausschank,
die Bedienungen ha- ben alle Hände voll zu tun. Ein Auf-
takt nach „Maß“. Dabei
hat der Ab- end traditionell und bedeutend ruhiger
auf dem Chamer Marktplatz begon- nen. Hier gab die Kolpingsmusik
ein Standkonzert während sich der Stadt- rat, Schützen
der VSG Cham, Grund- schulkinder und eine Abordnung aus
der Nordgaukaserne zum Festzug formierten. Ihre Majestät,
die Weiß- bierkönigin Martina Eder nahm stan-
desgemäß in einer Kutsche Platz. Angeführt
von zwei Pfingstreitern aus Bad Kötzting und von
der Kolpingmu- sik in Marsch gesetzt, bewegte sich der
Tross zum Volksfestplatz.
Im
Festzelt das erste Fass anzuzapf- en ist Aufgabe der Bürgermeisterin.
An dieser Amtshandlung ist auch das
Fernsehen
interessiert. Frau Bucher bekommt eine Schürze und der
Ka- meramann, um sein Equipment be- sorgt, hält gebührend
Abstand. Mit- tlerweile schon routiniert, treibt Karin Bucher
den Zapfhahn mit zweieinhalb Schlägen ins Fass. Die Quelle
spru- delt und die Sorge um Dirndl und Ka- mera war unbegründet.
Zusammen mit Sepp Altmann, dem Präsidenten des Volksfestvereins
versorgt die Bür- germeisterin dann erstmal den Stadt-
rat. Nach dem das Protokoll erfüllt ist, lassen sich
die Chamer Honora- tioren nieder und genießen die erste
Maß.
„Natürlich ist man immer in Sorge, dass der immense
Aufwand den der Chamer Volksfestverein in die Vorbereitung
der Festtage investiert nicht den erhofften Erfolg bringt.“
,ver- rät Sepp Altmann. „Mehr haben aber im Zelt
nicht Platz.“ ,sagt ein sich- tlich zufriedener Präsident.
„Unser Programm zieht die Jugend an und dass die größtenteils
in Tracht auf das Festgelände kommen, freut mich ganz
besonders.“ Und zwischen all den Dirndln und Lederhosen
entdeckt Sepp Altmann dann ein prominentes Gesicht. Andi Borg,
der im Landkreis
Passau wohnt, feiert ausgelassen mit seiner aus Cham stammenden
Frau Birgit Strobel im Festzelt. Ein wahr- lich viel versprechender
Auftakt , so kann es gerne weitergehen.