staltung,aber
der 30 Stimmen große Chor, der sich Schulter an Schulter
auf der Bühne aufbaut füllt den letzten freien Raum
im „Raum“. „Mehr Perso- nen waren hier noch
nieversammelt.“, verkündet Bauer stolz. „Weltrekord!“.
„Lehra und Mehra“, die Lokalmatador- en, beweisen
sich wieder mal als Pu- blikumsmagnet. Es deutet ja nicht
immer auf erfreuliche Umstände, sich mit Lehrern in der
Schule zu verabre- den. Aber auf diese Art von „Proben“
lassen sich die Beteiligten gerne ein. Zwei Stunden in der
Woche und das seit zehn Jahren, auf über 1000 Stun- den
Gesangsproben kann der Frei- zeitchor „Lehra und Mehra“
seit Grün- dung der Formation um den Musik- |
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lehrer Andreas Ernst zurückblicken. Ursprünglich
hatte sich hier nur ein singfreudiges Kollegium verbündet,
also nur „Lehra“, doch schon bald hat man auch
externe Talente rekrutiert. Die wurden dann immer zahlreicher,
also „Mehra“, woraus schließlich der Chorname
geboren wurde. Das ab- strakte Nomen „Freizeit“
ist vielleicht etwas irreführend, denn Anspruch und Qualität
lassen nicht vermuten, dass hier alle nur einem gemeinsamen
Hobby nachgehen. Alle Sänger sind in schwarz gekleidet,
die Damen vor- ne, die Männer auf Podesten hinten. Im
schmalen Streifen, der Konzertbe- sucher und Chor auf der
Bühne im „Raum“ trennt, stehen Notenständer.
Andreas Ernst dirigiert aus dem Mit- telgang. Eine sehr dichte,
familiäre Atmosphäre also, Mikros und Laut- sprecher
vermisst hier niemand. Zu Hören bekam das Publikum dann
ei- ne Auswahl aus dem Repertoire der vergangenen zehn Jahre.
Von afrika- nischer Trommel-Musik, bayerischen Mundart-Stücken,
bis zu Ausflügen in
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die Techno-Welt. „Mein kleiner Grü- ner Kaktus“
, „Lean on me“, „Shosho- loza“, “Wonderfull
World“, “Rinder- wahn”, “Parkplatzregen”
und viele mehr. Das sich da einiges an Noten und Texten in
den vergangenen zehn Jahren angesammelt hat, brachte An- ton
Münch mit einer in Reimform ge- gossenen Kabarettnummer,
humorvoll zum Ausdruck. Überhaupt waren die Stücke
allesamt sehr unterhaltsam, auch fürs Auge inszeniert.
Sei es mit Requisiten, plötzlich tragen alle Son- nenbrillen,
rhythmischer Bodypercus- sion, da werden dann auch schnell
mal auch die Zuschauer eingebun- den oder reifen Schauspielleistungen
bei den Solisten. „Nur für Dich hab ich behauptet,
Heidi Klum zu hassen, nur für Dich und trotzdem hast
du mich verlassen.“ Dr. Karlheinz Plech- er, der als
Solist den Beziehungs- wahn der „Wise Guys“ durchlebt,
mimt den Pechvogel in Sachen Liebe. Der
Zahnarzt weis auch sehr wohl mit seinen
Stimmbänder geschickt um- zugehen. Stimmschulung dann
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beim Publikum. Chorleiter Andreas Ernst wendet sich zu den
Sitzenden und bring den gesamten Raum zum Singen. So manche
Stimme wurde da schon für das Ensemble entdeckt. Aber
obwohl sich damit die Zahl der Sänger fast vervierfachte
nahm das Volumen nur unmerklich zu. Was aber ganz sicher auf
die vielen Kon- zertbesucher übergesprungen sein dürfte,
ist der Spaß und die Leiden- schaft, mit der sich „Lehra
und Meh- ra“ im „Raum“ dem begeisterten
Pu- blikum präsentierten. Nach der letz- ten Zugabe erhoben
sich viele Zu- schauer applaudierend von den Stüh- len.
Den Künstler nährt der Beifall und an diesem Abend
gab es reich- lich davon.
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