von Benjamin Franz-
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„Rappelvoll bis unters Dach“

Cham, Freitag 23:00 Uhr, eine neue Adresse im Nachtleben der Kreis- stadt feierte Einstand. Das Musiklo- kal „Zinnober“, vielen Nachtschwärm- ern bereits aus Bad Kötzting be- kannt, hat nun auch in Cham die Pforten geöffnet.

An der Rückseite des Kauflandge- bäudes stehen Jugendliche Schlan- ge. Wummernde Musik dröhnt aus der unscheinbaren Pforte, die sich lediglich durch ein großes „Z“ von den übrigen Lieferanteneingängen abhebt.
 
Philipp Lang
         
Kein Obolus wird am Eingang fällig. Wer sich dann im zähen Strom am Türsteher vorbei geschoben hat, dem fällt sofort die riesenhafte Discokugel ins Auge, die knapp über den Köpfen, sich langsam drehend von der hohen Decke hängt. Das „Zinnober“ ist beim Einstand „rappelvoll“.

Wer sich umsehen will muss drän- geln. Den unvermeidlichen Körper- kontakt nimmt man gerne in Kauf, wer gekommen ist will feiern. Platz zum Bewegen, aber alle Hände voll zu tun haben nur die jungen Frauen und Männer hinter der Theke. An die vier Seiten des quadratischen Tre- sens, im Zentrum des Lokals, bran-

 
det das durstige Publikum.Eine Tanz- fläche im gängigen Sinne gibt es nicht. Getanzt wird wo Platz ist. Frei- tagnacht kam dafür nur noch der Tre- sen in Frage. „Da sehen wir auch un- sere Sonderstellung. Wir sind nicht die typische Diskothek, aber bei uns ist es eben trotzdem lauter als im Musikcafe. Das empfinden Viele als ungezwungener.“ Stellt Geschäftsfüh- rer Philipp Lang das Konzept vor. Ei- nen großen Teil des fünfzehnköpfigen Teams, Ausschank, Sicherheitsser- vice, Diskjockey usw. hat er aus Bad Kötzting mitgebracht. „Bis der Laden läuft,“ , meint Lang. „Wir suchen aber auch noch Hilfskräfte.“ Den bevorste- henden Nichtraucher-Volksentscheid
 
will man noch abwarten, um dann eventuell im zweiten Stockwerk eine Lounge speziell für Raucher einzu- richten. Bis es soweit ist, stehen die vor der Tür und weisen so aber neuen Besuchern den etwas verborgenen Weg ins Zinnober.