von Benjamin Franz-
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„Ich gelobe der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen“

Rekruten aus Cham und Roding ha- ben das Gelöbnis abgelegt. Angehör- ige, Zuschauer und Chamer Honora- tioren wohnten der Zeremonie auf dem abendlichen Volksfestplatz bei.

„Links, zwo, drei, vier.“ Schulter an Schulter, in Reih und Glied formiert, marschierten Freitagabend 200 Re- kruten auf dem Chamer Volksfest- platz. „Augen gerade aus, rührt euch“

 
Gelöbnis
Michael Archut
Kunz - Zwickau
         
wird befohlen und dem Kommandeur des Fernmeldebatallions 4 Oberst- leutnant Michael Archut die Vollstän-digkeit der Truppe gemeldet. Verein- zelte Schwedenfeuer und qualmende Fackeln lassen die Szenerie archa -isch anmuten. Die lodernden Licht- quellen sind aber spärlich verteilt und große Teile des nächtlichen Schau- platzes bleiben im Dunkeln. Unter den permanenten Nieselregen haben sich Schneeflocken gemischt. Vor- sorglich hat man für die Ehrengäste einen trockenen Unterstand errichtet. Soldaten, Musikkorps, Fahnenträger, sowie zahlreiche Angehörige und Zu- schauer, sei es befohlen oder in ge- spannter Erwartung, verharren.

Vor 10 Wochen sind die jungen Män- ner und Frauen aus Sachsen, Thürin- gen, Berlin, Baden-Württemberg und Bayern nach Cham und Roding ge- kommen, um den Wehrdienst abzu- leisten. „Für mich war es eine Um- stellung, von der eigenen Wohnung mit Privatsphäre auf die Stube verlegt zu werden, mit fremden Menschen. Weit ab von Familie, Freunden und Bekannten, hinein in den militärisch- en Alltag“, berichtet Funker Markus

 
 
Pabst stellvertretend für die Rekruten. Achtung und Anerkennung für den Einsatz der Bundeswehrangehörigen im In- und Ausland forderte Bürger- meisterin Karin Bucher. „Wir müssen aber auch Anteil nehmen am Schick- sal derjenigen die im Einsatz sterben, körperlichen oder seelischen Scha- den erleiden.“

„Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.“ Zitierte Kommandeur Michael Ar- chut den Schriftsteller Erich Kästner. „Machen Sie sich bewusst, dass Sie Teil der staatlichen Gewalt sind, die die Menschenwürde nicht nur zu ach- ten, sondern auch aktiv zu schützen hat.“ , mahnte Oberstleutnant die Sol- daten. 2 Abordnungen aus je sechs Rekruten traten vor und legten das Treueversprechen auf die gesenkte Deutschlandfahne ab. „…das Recht und die Freiheit des deutschen Volk- es tapfer zu verteidigen.“ , gelobt die Truppe im Chor mit imposanter Laut- stärke. Bayern- und Nationalhymne, vom Musikkorps vorgetragen, schlos- sen die Gelöbnisfeier ab. Wieder auf Befehl löste sich die strenge Forma- tion auf. Die jungen Soldaten gehen zu den Angehörigen, werden umarmt,

 
lassen sich drücken, oder posieren für Schnappschüsse. Das Ehepaar Kunz aus Zwickau hält auch Aus- schau nach Sohn Maverick. Der fei- erliche Anlass hat sie nach Cham gelockt, im Anschluß geht’s gemein- sam wieder 300 Kilometer zurück, in die ehem. DDR. Herr Kunz hat noch in der Nationalen Volksarmee ge- dient. „Wir waren damals der Feind.“ , bemerkt er schmunzelnd. „Meine Vereidigung auf die DDR-Fahne war genau das Selbe.“

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