die sich zum Geburtstag ein Krokodil wünschte. Was die
hier ausgestellten Titel eint, Waltraud Roser, Chamer Kinderbuch-Autorin
hat sie geschrie- ben und liebevoll illustriert. Zum Akti-
onstag „Deutschland liest“ lässt Se- bastian
Roser, Sohn der Autorin, die Krokodilgeschichte lebendig werden.
Zusammen mit Partnerin Amy Wein- stein hat er den Lese- in
einen Thea- tersaal verwandelt. Bühnenlichter auf der
einen Seite, eine in schwarz ge- hüllte Handpuppenbühne
gegenüber, dazwischen Stuhlreihen. „Saltomon- tes”
nennt sich das Chamer Figuren- theater und spielte bereits
in Kolum- bien, Rumänien und den USA. Als
Bibliotheksleiterin Evi Fellner die Pfor- ten zum Saal öffnet,
mag der Strom an kleinen und großen Theater-Fans nicht
mehr enden.
Schnell
sind die etwa 60 Sitzplätze besetzt. Weitere Stühle
werden ge- holt ,aber der Raum stößt schnell an
seine Grenzen. Letztlich finden etwa 140 Kinder und Eltern
auf Tischen sit- zend, stehend oder auf dem Boden Platz. Eine
erfreuliche Besucherku-lisse, die in gespannte Stille verfällt,
als es im Saal dunkel wird und das Bühnenlicht angeht.
Eine
kleine Prin- zessin hat Geburtstag. Kasperl will ihr ein Lebkuchenherz
schenken, doch verwöhnt wie sie ist, weist sie es zurück.
Ihr Wunsch, er soll ein gefährliches Krokodil besorgen.
„Wo gibt es Krokodile?“ fragt die erst un- sichtbar
hinter der Bühne, mit ihren
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Handpuppen agierende Amy Wein- stein, als sie vor die strahlenden
Kin- der tritt. „Im Teich.“, „Vielleicht
im Ur- wald?“, „ Oder im Zoo.“, antworten
die Kinder. „Aber die sind viel zu groß, die passen
nicht in meine Badewan- ne.“ ,stellt die Puppenspielerin
er- nüchternd fest, bevor sie wieder hinter der Bühne
verschwindet. Der Kasperl, dem Sebastian Roser mit Leben er-
füllt, macht sich auf die schwierige Suche. Eine turbulente
Schiffsreise bringt ihn bis nach Afrika, wo er letzt- lich
ein Krokodil findet und es seiner Freundin mitbringt. Immer
hungrig wird es anfangs mit dem vielen Spiel- sachen gefüttert
die sich im Zimmer der Prinzessin angesammelt haben. Bis…,ja
bis eines Tages nichts mehr übrig ist und das Krokodil
böse und ungeduldig wird.
Die
Geschichte passt perfekt in die Vorweihnachtszeit und so
war´s für manche Mama und manchem Papa der mit
im Publikum saß, vielleicht eine bedrückende
Aussicht auf die kommende Geschenke-Schlacht. Amy
Weinstein und Sebastian Roser verstehen es mit gekonntem
Spiel, den Kern der Geschichte kindgerecht zu übersetzten.
Der rasante Kulis- senwechsel und das beeindruckende Spiel
mit Puppen und Requisiten wird so machen Zuschauer zweifeln
haben lassen, das hier nur zwei Spieler hin- ter der Bühne
agieren. Nach über- schwänglichem Schlussapplaus
tra- ten Amy Weinstein und Sebastian
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Roser mit den Kasperl, Prinzessin und Krokodil vor die Bühne
und die Kinder konnten ihren Stars ganz nahe kommen. Wieder
unten in der Büch- erei standen die Geschichtenfreunde
vor einem langen Buffet mit Lecker- eien aus dem Osten. Im
Kinderlese- bereich wurde ausgemalt, ausge- schnitten, und
geklebt bis der eigene Sams-Stiftebehälter vollendet
war. Andere, die dem Basteln aus dem Weg gehen wollten, sammelten
sich zu Brettspielen in den stillen Ecken der Bibliothek,
die auch Treffpunkt sein möchte. „Mit der großen
Reso- nanz auf den Aktions-SAMStag hatte von uns keiner gerechnet.“,gesteht
Bibliotheksleiterin Evi Fellner, die sich über die viele
Neumitgliedschaf- ten freut. Wieder
zeigte die Stadt- bücherei besonderes Engagement, dass
ihr wie zuletzt den E.on Bayern Preis für Leseförderung
einbrachte.
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