Kunstflüge,
historische Flugmaschin- en, spektakuläre Fallschirmspringer-
Show und Festbetrieb auf dem Ge- lände des Segelflugsportvereins
lock- ten etwa 2800 Besucher zum Cham- er Flugfest.
Phillip
sitzt im Cockpit des Motorse-glers, den Steuerknüppel
zwischen seinen Knien und über der Plexiglas- kanzel
des Fliegers erstreckt sich der endlose weiß-blaue Himmel.
Das ver- einseigene Fluggerät ist in dicken Ne-
Künzel
Werner
Artur
Düsterhöft
bel
gehüllt, als pflüge der 12- jährige Schüler
aus Altenmarkt bereits durch die weisen Kumulus-Wolken über
der Kreisstadt. Doch die viersitzige Rund- flugmaschine steht
immer noch auf dem Rollfeld, der Motor ist aus und der Start
noch nicht freigegeben. Der Raucheffekt, den sich ein landender
Fallschirmspringer an seinen Schuh montiert hatte, und der
sich nicht mehr abstellen lies, vernebelt die Start- und Landezone.
Aufregender Spaß für die vielen Kinder die sich
an der Absperrung drängen, für wenige Minuten wird
sich da so mancher in den Wolke wähnen.
Für
die Piloten ist es höhere Gewalt, hier wird auf Sicht
geflogen, kein Ra- dar, keine Sicht, kein Start. Sicher-
heit hat Vorrang. Die Adolph-Kolping-Straße, des die
das Einfluggelände vor der Landebahn quert, wird währ-
end des Flugbetriebes abgesperrt. Mitglieder Chamer GTI Club´s
über- nehmen diese Aufgabe. „Rettungswa- gen und
Feuerwehr sind bei Flugfest-
en
vorgeschrieben und stehen samt Mannschaft auf dem Gelände
des Segelflugsportvereins bereit.“ berich- tet Vorstand
Karl Schweiger. Auch wenn hier niemand mit einem Flug- unfall
rechnet, kann es bei der groß-
en Besucherzahl und dem herrlichen Wetter schon mal zu Kreislauf-
oder Hitzeproblemen kommen und da sind wir froh, dass kompetente
Hilfe schon vor Ort ist.
„Es
gibt nix Schöneres!“ erzählt Bri- gitte Demut,
noch immer glückselig strahlend, nach ihrem Tandem-Ab-
sprung mit einem erfahrenen Lehrer der Fallschirmsportgruppe
Speichers- dorf. „Das Aussteigen oben 3000m über
Cham ist der spannendste Mo- ment und dann dem Boden mit 50
Meter in der Sekunde entgegenrasen. Wahnsinn!“ berichtet
die Chamerin. Zuvor hat sie das Rausklettern aus der engen
Flugzeugkabine und die richtige Haltung mit dem „Tandem
Master“ auf sicherem Boden einge- übt. Phillip
hat den Motorsegler üb-
rigens
nicht selbst geflogen. Mit zwei weiteren Passagieren hat er
sich, während eines der vielen Rundflügen, Cham
von oben angesehen. Da der Platz neben dem Piloten auch mit
einem Steuerknüppel ausgestattet ist, durfte er aber
das Flugzeug in der Luft kurz lenken. „Ein tolles Gefühl“
erzählt er später. Über den Wolken muss die
Freiheit wohl doch grenz- enlos sein.