von Benjamin Franz-
TITEL ÜBERSICHT FOTOS IMPRESSUM
         

Über den Wolken…

Kunstflüge, historische Flugmaschin- en, spektakuläre Fallschirmspringer- Show und Festbetrieb auf dem Ge- lände des Segelflugsportvereins lock- ten etwa 2800 Besucher zum Cham- er Flugfest.

Phillip sitzt im Cockpit des Motorse-glers, den Steuerknüppel zwischen seinen Knien und über der Plexiglas- kanzel des Fliegers erstreckt sich der endlose weiß-blaue Himmel. Das ver- einseigene Fluggerät ist in dicken Ne-

 
Künzel Werner
Artur Düsterhöft
         
bel gehüllt, als pflüge der 12- jährige Schüler aus Altenmarkt bereits durch die weisen Kumulus-Wolken über der Kreisstadt. Doch die viersitzige Rund- flugmaschine steht immer noch auf dem Rollfeld, der Motor ist aus und der Start noch nicht freigegeben. Der Raucheffekt, den sich ein landender Fallschirmspringer an seinen Schuh montiert hatte, und der sich nicht mehr abstellen lies, vernebelt die Start- und Landezone. Aufregender Spaß für die vielen Kinder die sich an der Absperrung drängen, für wenige Minuten wird sich da so mancher in den Wolke wähnen.

Für die Piloten ist es höhere Gewalt, hier wird auf Sicht geflogen, kein Ra- dar, keine Sicht, kein Start. Sicher- heit hat Vorrang. Die Adolph-Kolping-Straße, des die das Einfluggelände vor der Landebahn quert, wird währ- end des Flugbetriebes abgesperrt. Mitglieder Chamer GTI Club´s über- nehmen diese Aufgabe. „Rettungswa- gen und Feuerwehr sind bei Flugfest-

 
en vorgeschrieben und stehen samt Mannschaft auf dem Gelände des Segelflugsportvereins bereit.“ berich- tet Vorstand Karl Schweiger. Auch wenn hier niemand mit einem Flug- unfall rechnet, kann es bei der groß- en Besucherzahl und dem herrlichen Wetter schon mal zu Kreislauf- oder Hitzeproblemen kommen und da sind wir froh, dass kompetente Hilfe schon vor Ort ist.

„Es gibt nix Schöneres!“ erzählt Bri- gitte Demut, noch immer glückselig strahlend, nach ihrem Tandem-Ab- sprung mit einem erfahrenen Lehrer der Fallschirmsportgruppe Speichers- dorf. „Das Aussteigen oben 3000m über Cham ist der spannendste Mo- ment und dann dem Boden mit 50 Meter in der Sekunde entgegenrasen. Wahnsinn!“ berichtet die Chamerin. Zuvor hat sie das Rausklettern aus der engen Flugzeugkabine und die richtige Haltung mit dem „Tandem Master“ auf sicherem Boden einge- übt. Phillip hat den Motorsegler üb-

 
rigens nicht selbst geflogen. Mit zwei weiteren Passagieren hat er sich, während eines der vielen Rundflügen, Cham von oben angesehen. Da der Platz neben dem Piloten auch mit einem Steuerknüppel ausgestattet ist, durfte er aber das Flugzeug in der Luft kurz lenken. „Ein tolles Gefühl“ erzählt er später. Über den Wolken muss die Freiheit wohl doch grenz- enlos sein.