suchern,
zwischen vielen historischen Waffen und Tierpräparaten,
eine be- eindruckende Kopie präsentiert. Für diesen
„kunstfertigen und kreativen Herstellungsprozess“
hat der Chamer "KUNSTbeTRIEB„ Jung-Autoren“
ge- winnen können. Nun nimmt erfahr-ungsgemäß
nicht jedes Schulkind in der Ferienzeit gerne Stift und Papier
zu Hand, doch haben sich 13 Buben und Mädchen zwischen
sieben und 13 Jahren zur Nachmittagsveranstalt- ung in der
Burg Falkenstein einge- funden.
Zunächst
wusste keiner so recht was oder wer bei der angekündigten
Büch- erjagd eigentlich „erlegt“ wird und
ob das Freibad nicht doch die bessere Entscheidung für
den herrlichen Som- mertag gewesen sei. Andi
und Tanja Dünne vom KUNSTbeTRIEB führten die erwartungsfreudige
Kinderschar zur ausgestellten Handschrift ins Jagdmuseum der
Burg. Farbenfroh wie ein neuzeitliches Comic sprechen die
aufwendig illustrierten Seiten vor allem die Fantasie der
jungen Be- trachter an.„Lesen konnten im Mittel- alter
nur die Wenigsten, weshalb die Bilder um so wichtiger waren.“
erklär- te Andi Dünne. „So was können,
so was machen wir heute auch, ein ei- genes Buch, Tiergeschichten,
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schriftlich und mit vielen Bildern aus- geschmückt. Im
Castellanzimmer, dort wo sich Brautpaare vor einem Standesbeamten
das Ja-Wort auf Burg Falkenstein geben können, hat die
Kinder und Jugend-Kunstschule Cham eine „Buchwerkstatt“
einge- richtet. Von Hand vernähte, leere Buchseiten für
jedes Kind und auch der „Hardcover“ -Einband,
zwei Well- kartonstücke in Paketpapier einge- schlagen,
lagen hier jungfräulich be- reit.
„Welche
Geschichte erzähle ich und wie fange ich sie an?“
Eine quälende Frage die Schriftsteller zu allen Zei-
ten beschäftigt haben dürfte, wurde vom KUNSTbeTRIEB
elegant um- schifft. Satzbausteine, Tun- Haupt oder Eigenschaftswörter
haben die Jung-Autoren aus Töpfen gezogen und der Fantasie
damit auf die Sprü- nge geholfen. Ein Riesenspass, denn
nicht immer ergaben die Kombinati- onen einen nachvollziehbaren
und naturwissenschaftlich haltbaren Han- dlungsstrang. Was
zuvor auf losen Blättern erdichtet wurde, haben die Kinder
dann vielleicht nicht ganz feh- lerlos, aber in schönster
Schrift, auf die vorbereiteten, losen Buchsei- ten gebracht.
Große Stempelbuchstab- en standen da bereit, um auch
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grafisch Akzente setzte zu können. Die Kurzgeschichte
sollte aber vor allem mit vielen bunten Bildern illus- triert
werden. So unterschiedlich die Erzählungen der Kinder
ausfielen, so vielfältig erwies sich auch die Gestal-
tung. Was
aber alle einte, war der Spass am kreativen Arbeitsprozess.
Zum Schluss wurde die liebevoll ge- stalteten Seiten mit dem
Buchrücken verklebt, mit dem Titel versehen und vom Autor
signiert.
Als
Marion Dengler aus Völling ihren Sohn nach zweistündiger
Bücherjagd wieder abholte, staunten sie nicht schlecht
welch literarischen Talent in David schlummert. Eine tolle
Ritter- geschichte, mit Raketen und Bären hat er zu Papier
gebracht und mit Hilfe der Chamer Kinder und Jugend- kunstschule,
auch gleich in Buchform selber verlegt.
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