Schwere
Motorräder, ein 17 Tonnen Radpanzer aus der Nordgaukaserne,
150 Tonnen Quarzsand zum Volley-ballspielen und abendliches
Schwer- metall für Rockfans, gewichtige Grün- de
also das Chamer Altstadtfest zu besuchen.
Schwerelosigkeit
konnte man dageg- en aber zunächst in der Schwanen- straße
vermuten. Drei junge Bursch- en stürzten sich mit ihren
Fahrrädern tollkühn von einer steilen Rampe, um
sich, nach rasanter Anfahrt mittels Sprungschanze in den Chamer
Him- mel zu katapultieren. Zu jeder vollen
Stunde, wenn die Flugshow der „Dirt-Jumper“ beginnt
ist kein Durchkom- men mehr. Beidseits der abgesper- rten
Strecke drängen sich die Zu- schauer. Und was man zu
sehen be- kommt ist erstaunlich. Die Rad Artis- ten landen
die meterhohen Sprünge nicht nur sicher, sonder vollführen
spektakuläre Drehungen und riskante „Tricks“
im Flug.
Johannes
Lindner aus Cham der in der elterlichen Ziegelgrube mit sein-
em “Bike“ täglich an seinen Sprüngen
feilt, kommt bei der Landung nicht optimal auf und stürzt.
Ein Raunen geht durchs Publikum, doch bis auf ein paar Schürfwunden
sind alle Knochen heil. Seine Hinterfelge ist dagegen Schrott.
Dominic Amberger aus Brennet ist bereits durch viele Sponsoren
Profi. Zusammen mit der Sparkasse hat er den Event am Alt-
stadtfest organisiert. 200 Quadratme- ter Strand mitten in
Cham. 150 Ton- nen feinsten Quarzsand aus Amberg hat die ASV
Volleyball-Abteilung auf dem Steinmarkt abgekippt. Schön
eingefasst von mächtigen Strohballen und durch das 2
Meter hohe Netz in zwei Hälften geteilt. Ein halbes Jahr
wurde geplant, das Unternehmen Rädlinger hat den Sand
geholt und spendiert wurde die weise Pracht von der Stadt
Cham. 12 Volleyballmann-schaften, sowie 4 Profiteams sind
der
Einladung zum Altstadtfest gefolgt. Barfussfeeling kam da
nicht nur bei den Sportlern auf. Mit dieser Aktion soll Volleyball
in Cham eine Renais- sance erleben. Nach dem Altstadtfest
wird mit dem Quarzsand ein zweites Spielfeld an der Quadfeldmühle
ange- legt. „Den
typischen Sound genieß- en, langsam durch die Landschaft
„cruisen und den Kult Harley David- son ausleben.“
so umschreibt Uli Frisch den Freundeskreis „Milwaukee
Power“ Cham. Sie fährt erst seit einer Woche Harley
und ist im Sattel noch etwas unsicher. In Milwaukee, am Lake
Michigan, steht die Edelmotor-radschmiede und ist damit Zentrum
der Motorradjünger. Mit nur einem Fahrzeug präsentiert
sich die Nord- gaukaserne auf dem Altstadtfest.
320
PS und einem Leergewicht von 17 Tonnen. Der mit Tarnnetz ver-
steckte und doch unübersehbare Fuchs Radpanzer mutiert
zu einem Kinderspielplatz. Die bis zu zehn Soldaten um den
Oberstleutnant Schäffer, die hier bereits für das
Jubiläumsfest der Garnisonstadt Cham am folgendenWochenende
werben wollen, werden von vielen Kindern „belagert“.
Geduldig wird da fast jeder Wunsch erfüllt. „Wir
sind um den gutenKontakt mit der Bevöl- kerung bemüht.“
erklärt der Oberst- leutnant. Mit Spannung wurde die
Versteigerung des Hyundai vom Auto- haus Breu erwartet. Der
Neuwagen steht seit Beginn des Altstatfestes auf dem Marktplatz,
so das poten-tielle Interessenten genügend Zeit hatten,
ihn zum begutachten. „Bei 3333 Euro liegt das Mindestgebot.“
erinnert Auktionator Günther Lommer nochmals auf der
Bühne. Die
Gebote überschlagen sich. 6500 Euro, kurz darauf 7000.
Ein Kind will mitbieten. Günther Lommer erkundigt sich
ver- gebens nach den Eltern und lehnt schließlich das
Gebot dankend ab. Schnell sind nur noch zwei Kontra- henten
im Rennen. Franz Pamler, Stadtbaumeister, der die Aussicht
auf einen neuen Dienstwagen hat und Ibrahim Kurdi, Vorstand
der islam- ischen Gemeinde in Cham, der den Wagen für
seine Tochter haben will. Franz Pamler macht mit dem finalen
Gebot von 8050 Euro dem das Ren- nen. Die Besucher auf dem
Markt- platz quittieren die spannende Unter- haltung mit viel
Applaus.
Auf
den Bühnen der Altstadt über- nahmen dann wieder
Musiker die Regentschaft. Ob nun Volkstümlich, Jazz,
Pop, Rock oder Haevy-Metal. Es dürfte für jeden
Geschmack was dabei gewesen sein.