von Benjamin Franz-
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Cham Altstadtfest 09

Schwere Motorräder, ein 17 Tonnen Radpanzer aus der Nordgaukaserne, 150 Tonnen Quarzsand zum Volley-ballspielen und abendliches Schwer- metall für Rockfans, gewichtige Grün- de also das Chamer Altstadtfest zu besuchen.

Schwerelosigkeit konnte man dageg- en aber zunächst in der Schwanen- straße vermuten. Drei junge Bursch- en stürzten sich mit ihren Fahrrädern tollkühn von einer steilen Rampe, um sich, nach rasanter Anfahrt mittels Sprungschanze in den Chamer Him- mel zu katapultieren. Zu jeder vollen

 
         
Stunde, wenn die Flugshow der „Dirt-Jumper“ beginnt ist kein Durchkom- men mehr. Beidseits der abgesper- rten Strecke drängen sich die Zu- schauer. Und was man zu sehen be- kommt ist erstaunlich. Die Rad Artis- ten landen die meterhohen Sprünge nicht nur sicher, sonder vollführen spektakuläre Drehungen und riskante „Tricks“ im Flug.

Johannes Lindner aus Cham der in der elterlichen Ziegelgrube mit sein- em “Bike“ täglich an seinen Sprüngen feilt, kommt bei der Landung nicht optimal auf und stürzt. Ein Raunen geht durchs Publikum, doch bis auf ein paar Schürfwunden sind alle Knochen heil. Seine Hinterfelge ist dagegen Schrott. Dominic Amberger aus Brennet ist bereits durch viele Sponsoren Profi. Zusammen mit der Sparkasse hat er den Event am Alt- stadtfest organisiert. 200 Quadratme- ter Strand mitten in Cham. 150 Ton- nen feinsten Quarzsand aus Amberg hat die ASV Volleyball-Abteilung auf dem Steinmarkt abgekippt. Schön eingefasst von mächtigen Strohballen und durch das 2 Meter hohe Netz in zwei Hälften geteilt. Ein halbes Jahr wurde geplant, das Unternehmen Rädlinger hat den Sand geholt und spendiert wurde die weise Pracht von der Stadt Cham. 12 Volleyballmann-schaften, sowie 4 Profiteams sind der

 
Einladung zum Altstadtfest gefolgt. Barfussfeeling kam da nicht nur bei den Sportlern auf. Mit dieser Aktion soll Volleyball in Cham eine Renais- sance erleben. Nach dem Altstadtfest wird mit dem Quarzsand ein zweites Spielfeld an der Quadfeldmühle ange- legt. „Den typischen Sound genieß- en, langsam durch die Landschaft „cruisen und den Kult Harley David- son ausleben.“ so umschreibt Uli Frisch den Freundeskreis „Milwaukee Power“ Cham. Sie fährt erst seit einer Woche Harley und ist im Sattel noch etwas unsicher. In Milwaukee, am Lake Michigan, steht die Edelmotor-radschmiede und ist damit Zentrum der Motorradjünger. Mit nur einem Fahrzeug präsentiert sich die Nord- gaukaserne auf dem Altstadtfest.

320 PS und einem Leergewicht von 17 Tonnen. Der mit Tarnnetz ver- steckte und doch unübersehbare Fuchs Radpanzer mutiert zu einem Kinderspielplatz. Die bis zu zehn Soldaten um den Oberstleutnant Schäffer, die hier bereits für das Jubiläumsfest der Garnisonstadt Cham am folgendenWochenende werben wollen, werden von vielen Kindern „belagert“. Geduldig wird da fast jeder Wunsch erfüllt. „Wir sind um den gutenKontakt mit der Bevöl- kerung bemüht.“ erklärt der Oberst- leutnant. Mit Spannung wurde die

 
Versteigerung des Hyundai vom Auto- haus Breu erwartet. Der Neuwagen steht seit Beginn des Altstatfestes auf dem Marktplatz, so das poten-tielle Interessenten genügend Zeit hatten, ihn zum begutachten. „Bei 3333 Euro liegt das Mindestgebot.“ erinnert Auktionator Günther Lommer nochmals auf der Bühne. Die Gebote überschlagen sich. 6500 Euro, kurz darauf 7000. Ein Kind will mitbieten. Günther Lommer erkundigt sich ver- gebens nach den Eltern und lehnt schließlich das Gebot dankend ab. Schnell sind nur noch zwei Kontra- henten im Rennen. Franz Pamler, Stadtbaumeister, der die Aussicht auf einen neuen Dienstwagen hat und Ibrahim Kurdi, Vorstand der islam- ischen Gemeinde in Cham, der den Wagen für seine Tochter haben will. Franz Pamler macht mit dem finalen Gebot von 8050 Euro dem das Ren- nen. Die Besucher auf dem Markt- platz quittieren die spannende Unter- haltung mit viel Applaus.

Auf den Bühnen der Altstadt über- nahmen dann wieder Musiker die Regentschaft. Ob nun Volkstümlich, Jazz, Pop, Rock oder Haevy-Metal. Es dürfte für jeden Geschmack was dabei gewesen sein.