Jugendfest
im JUZ
Brakedance, Skateboard-Contest und ein Rock-Feuerwerk im Chamer
Ju- gendzentrum.
„Go!“
60 Sekunden laufen. Ein paar Tritte und Jonas Raab nimmt Fahrt
auf. Er steht auf seinem Skateboard und steuert einer kniehohen
Holzram- pe entgegen. Dann hebt er ab, sein „Board“
wirbelt im Flug um die Längs-achse. Knochenbrüche
oder mindes- tens abgeschürfte Haut ist man ver- sucht
zu prophezeihen, doch dann kommt es anders.
Beide Füsse bringt Jonas noch im Flug auf das Skate-
board, kann sein „ungewöhnliches Fluggerät“
wieder landen und setzt
die rasante Fahrt fort. Die Juri notiert einen „Kickflip“
und während das Pu- blikum staunt, versucht der 17-jährige
Schüler vom Robert-Schumann-Gym- nasium während
seines einminütigen
„Run´s“ noch weitere punktebringende Kunststücke
zu zeigen. Zum Glück hatte es wieder aufgehört zu
regnen, denn die Rampen vom Bayerischen Landes-Sportverband,
die auf der As- phaltfläche vor dem JUZ zu einem kleinen
Parkour arrangiert wurden, waren nach einem kurzen Regeninter-
mezzo klatschnass.
Simon
Renner und Tobias Plenk vom BLSV planen im Rahmen der Initiative
„Integration durch Sport“ Skateboard- Events in
bayerischen Städten. „Bei Regen ist die Verletzungsgefahr
zu hoch, wir müssten den Contest dann leider absagen.“
,erklärten die beiden Studenten aus Würzburg. Raab
Jo- nas hat den Contest schließlich ge- wonnen. Michael
Gigl und Valentin Gabriel teilten sich die Plätze zwei
und drei. Breakedance auf einer nas- sen Bodenfläche
wird auch zur Schlit-
terpartie.
Versuchte die Chamer Hip-
Hop-Gruppe BAMS, anfangs noch „trotzig“ gegen
den Regen anzutanz- en mussten sie dann schließlich
doch mit dem Publikum ins Trockene flüchten. Mit Wischmopp,
Tüchern und vielen Helfern wurde das Aktions-programm
im Freien, nach dem kurz- en Regen, wieder „trockengelegt“.„Wir
wollen die Ressourcen der Jugend-lichen stärken.“
sagt Annemarie Neu- hierl vom Jugendmigrationsdienst der Kath.
Jugendfürsorge. „MAXXX“ Max Siegl, der zu
uns vor acht Jahren aus Russland kam, hat sich zu einem tol-
len Musiker entwickelt. Zusammen
mit Frau Jakobi von der Stadtverwalt- ung haben wir erste
Auftritte beim Kultursommer vermittelt und heute Nachmittag
spielt der Liedermacher für die Besucher des "Jugendfestes“
erzählt sie vom erfolgreichen Integr- ations-Beispiel.
Das
Musik-Programm am Abend war dann deutlich härter. Die
JUZ-Band „Betrayer of Purity“ darunter auch
ein- ige Skateboarder vom Contest, mach-
ten den Anfang. Jetzt mit schweren Gitarren statt denn Rollbrettern
be- waffnet, mit denen sie nicht weniger virtuos, aber deutlich
lauter umzugeh- en vermochten. Die Schülerband „Faded
Time“ vom Benedikt-Stattler- Gymnasium aus Kötzting
stieg an- schließend in den Ring. Das Bühnen- equipment
und der Techniker vom Musikhaus Striever lässt bei den
jun- gen Musikern keine Wünsche offen. „Ein ganzes
Fußballstadion füllen“ gibt Maxi Mayer, Frontman
von „FI- VE 11“ als musikalisches Ziel an. Als
die Regensburger Band, die den ren- ommierten „Stögi
Cup 2009“ für sich entscheiden konnte, am späten
Ab- end im JUZ auf die Bühne trat, waren kaum noch Musikfans
zugegen. Das mag den vielen Veranstaltungen ge- schuldet sein,
die im Landkreis zeit- gleich um die Besucher warben, am „Unterhaltungswert“
der fünfköpfigen Rockband kann es nicht gelegen
ha- ben. Ein Rock-Feuerwerk wurde da abgebrannt und dem verbliebenen
Publikum eine unglaubliche Show beschert.