von Benjamin Franz-
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Jugendkunstschulen stellen sich zur Wahl
Arbeitskreis Jugendkunstschulen traf sich in Cham. Plakat-Aktion geplant.

Nach der Bundestagswahl im Herbst wird alles anders. Die netten Damen und Herren auf den Plakatständern verschwinden nach den Urnengang nicht in den Parteikellern, oder landen gar auf dem Halden der Bedeutungs- losigkeit. Von unseren Volksvertret- ern, oder vielmehr den Holztafel auf denen diese kleben, wird ein Wahlver- sprechen, das von der Förderung un- serer Jugend, Kultur und der Bildung, sofort erfüllt. Die Jugendkunstschulen wollen die Plakatständer nach der be-

 
       
vorstehenden Wahl nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Um diese Kampagne zu planen traf sich der Arbeitskreis Jugendkunstschulen im Chamer KUNSTbeTRIEB, der seit Jahresanfang in dem Verband aufge- nommen wurde. Katharina Steppe aus Augsburg, die den Landesver- band seit 9 Jahren leitet und etwa 80 Einrichtungen in ganz Bayern vertritt, hat schon Zusagen aus der Politik eingeholt. Kulturpädagogische Belan- ge auf die politische Ebene zu bring- en ist ein Ziel des Verbandes. Kunst- schulen haben es nicht leicht. Mit viel Idealismus geboren kommt es oft und schnell zu wirtschaftlichen Engpäs- sen. „Es dauert Jahre, bis sich die gute Arbeit mit den Kindern, an einer Kunstschule, bei den Eltern herumge- sprochen hat.“ resümiert Katharina Steppe, die seit 16 Jahren die Kunst- schule "Palette" in Augsburg leitet. „Die Plakataktion wird zumindest mehr Öffentlichkeit bringen.“ hofft sie. „ Der andere Blick auf die Welt“ soll das Motto sein. Und nicht wohlfeile Antworte werden auf den Plakaten prangen, sondern Fragen, Kinderfra- gen wie: „Haben Rehe Bart?“ oder
 
„Schmecken Erdbeeren nach Juni?“. Die Spielräume erweitern, im wörtlich- en und übertragenen Sinn, selbstmo- tiviertes Lernen,offen und kreativ, daß ist es was Kunstschulen leisten kön- nen. Das Treffen im Chamer KUNST- beTRIEB diente hier als Ideensam- mlung und Aufgabenverteilung. Andi Dünne, Leiter des KUNSTbeTRIEB´s hatte Entwürfe angefertigt, die disku- tiert wurden. Die Herangehensweise und ein Konzept wurden festgelegt und ein Budget veranschlagt.

Neben organisatorischen Notwendig- keiten verbindet sich mit einem Ver- bandstag, auch der Austausch unter den einzelnen Jugendkunstschulen. Die Vorsitzende Katharina Steppe hatte die Chamer Kreativenschmiede ja bereits besucht und die Räumlich- keiten und das Angebot für sehr gut befunden. Nach der Mittagspause zeigte Andi Dünne den angereisten Schulleitern aus Rosenheim, Kalm- reuth, Augsburg und Fürth dann auch die angemieteten Räume im Studien- heim Sankt Josef mit den aktuellen Schülerarbeiten. Die Bedeutung der Kunstschulen wird in den kommend-

 

en Jahren weiter steigen. „Wir haben von Grund-Haupt- und Förderschulen, die das Potential und die Wechsel- wirkung von Kunsterziehung erkannt haben, massiven Wunsch nach Zu- sammenarbeit.“ berichtet Katharina Steppe abschließend. Leider kom- men im Moment nur Kinder in den Genuss einer kreativen Ausbildung, deren Eltern sich das auch leisten können. Förderanliegen, um eine gemeinnützige Institution auch mög- lichst vielen zu öffnen, landen wieder in der Politik. Und auch auf diesem Gebiet, ist man versucht zu hoffen, bahnt sich im Herbst eine Veränder- ung an.
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